Neuer Erlebnispunkt an der renaturierten Nidda nahe des Karbener SV
Karben. Im Bereich der renaturierten Nidda konnte mit den Wiesenterrassen in Klein-Karben ein weiterer sogenannter Erlebnispunkt so gut wie fertiggestellt werden. Nach den Rathausterrassen am Bürgerzentrum und dem Skaterpark mit Parkour-Anlage ist dies das dritte Projekt entlang der Nidda in Karben.
Die meisten Fahrradfahrer und Spaziergänger dürften das Areal zwischen Flussufer und KSV-Vereinsgelände ohnehin schon kennen. Denn auf der Uferkrone laden hölzerne Podeste und drehbare Liegedecks zum Sonnenbaden und Verweilen ein. Von dort hat man auch einen schönen Ausblick auf die Flusslandschaft, die bald noch grüner und idyllischer anmuten dürfte.
»Auf den Podesten kann man im Sommer schon morgens liegen, wenn das Gras noch feucht von der Nacht ist«, weiß Jörg Wulf. »An heißen Tagen ist hier richtig was los. Dann geht es fast zu wie in einem Freibad.« In seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Karbener Sportvereins (KSV) freut er sich über das Naherholungsangebot und den Zuspruch in der Bevölkerung umso mehr. Der Nidda-Strand sei jetzt praktisch mit dem KSV-Vereinsgelände verbunden, wodurch beides eine Aufwertung erhalten habe, sagt er.
Zwei Tennisplätze sind gewichen
Für die Neugestaltung sind zwei ungenutzte Tennisplätze neben dem Beachvolleyballfeld gewichen. Auf deren ehemaligen Standort wird inzwischen Boule gespielt. Anhänger des französischen Sports kommen dafür aus der ganzen Umgebung an die Klein-Karbener Nidda. Der Zufahrtsbereich zum gegenüberliegenden Vereinsgelände mit seinem Terrassen-Restaurant und zum Erlebnispunkt selbst ist saniert und gepflastert worden. Für Radfahrer wurden vier Fahrradständer installiert. »Das genügt aber nicht für alle«, teilt Wulf mit und erinnert dabei an den Betrieb in den vergangenen Sommermonaten. »Wir wollen rund 20 zusätzliche Abstellplätze am Vereinshaus schaffen. Außerdem gibt es die Idee, eine Ladestation für E-Bikes einzurichten.«
Zwischen Boulebahn und Uferfläche fallen mehrere Baumstämme auf, die dort wie eine Art Barriere den Platz teilen. Wulf erklärt deren Zweck: »Sie sollen verhindern, dass Radfahrer direkt in den Erlebnispunkt hineinfahren. Ich persönlich hätte mir eine noch bessere Trennung der beiden Bereiche gewünscht.« Abgesehen davon findet der KSV-Vorsitzende durchweg lobende Worte für das städtische Projekt. Die Zusammenarbeit mit den Gremien laufe auf vertrauensvoller Basis. Dass gleichzeitig diverse, ebenfalls von der Stadt bezuschusste Baumaßnahmen an den KSV-Liegenschaften vorgenommen werden, verschweigt Wulf nicht. Unter anderem geht es um die Errichtung eines neuen Zauns und um Arbeiten am Vereinshaus.
Zuschüsse vom Land
Den Kostenaufwand für die Wiesenterrassen beziffert Stadtsprecher Hans-Jürgen Schenk auf insgesamt rund 216 000 Euro. Davon beträgt der Eigenanteil der Stadt Karben 69 500 Euro. Der Verband Regionalpark Rhein-Main und das Land Hessen bezuschussen das Projekt in Klein-Karben mit 110 000 Euro beziehungsweise 36 500 Euro. Den jugendlichen Badegästen, die sich ungeachtet der noch immer mangelhaften Wasserqualität in der Nidda tummeln, soll’s recht sein.
Und wer einen romantischen Sonnenuntergang über dem Karbener Industriegebiet genießen möchte, ist auch nicht am falschen Ort. Manche feiern dies mit einer Flasche Sekt oder anderen Getränken, oft erkennbar am zurückgelassenen Müll. Als Nächstes soll der Beachvolleyballplatz aufgehübscht werden. »Er dient der KSV-Volleyballabteilung als Trainingsplatz, kann aber auch für private Zwecke gemietet werden«, informiert Jörg Wulf.