Seit Montag toben wieder hunderte Kinder über die Wiesen des Jugendkulturzentrums (Jukuz) in Karben. Es ist wieder Kinderplanet. In diesem Jahr begeben sich die Kinder bei den traditio- nellen Ferienspielen auf eine abenteuerliche Schatzsuche.
Karben. Auf der Wiese vor dem Jukuz-Gebäude ist der Jubel groß: Geschätzte 50 Mädchen und Jungen reißen die Arme hoch. „Juchuuuh, wir haben die Karte!“ Und wer die geheimnisvolle Karte der Insel hat, auf der ein großer Schatz versteckt ist, wähnt sich auf dem richtigen Weg. Auf jeden Fall gibt sich die Gruppe, tatkräftig unterstützt von Kapitänin Jacqueline Domesle, kampfeslustig. Schließlich gilt es, noch viele Aufgaben zu meistern, um auf der Schatzinsel erfolgreich zu bestehen.
Vierteiler im ZDF
Schatzinsel? Ja, richtig. Der berühmte Roman von Stevenson und der noch berühmtere Film sind die Vorlagen für die Spielhandlung des diesjährigen Kinderplaneten. Die rund 600 Kinder, die hier in den kommenden beiden Ferienwochen betreut werden, werden am ersten Tag zurückversetzt in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Denn da spielt der Roman, dessen Verfilmung 1966 als Vierteiler im ZDF die Massen fesselte. Natürlich wird die Handlung hier nicht einfach nachgespielt, aber für Michael Langenbach und sein Team war „Die Schatzinsel“ Inspiration für die Karbener Ferienspiele.
Wie in den Vorjahren beginnt der erste Tag mit einer Theateraufführung in der Kulturscheune. Im Mittelpunkt der gefürchtete Kapitän William Bones, gespielt von Christian Kremer.
Der möchte mit seiner Piratentruppe auf eine Insel reisen, um dort den Schatz zu finden. Doch sein Pech ist, dass schon drei andere Kapitäne auf der Insel sind, die ebenfalls nach dem Schmuck und den Golddublonen suchen. Die Kapitäne werden gespielt von Jacqueline Domesle, Carolin Fassbender und Lisa Buxmann.
Aufgaben zu lösen
Das Kernteam hat sich wochenlang auf die Ferienspiele vorbereitet, hat das Theaterstück einstudiert und sich die Spiele dazu ausgedacht. Denn die Handlung bildet lediglich den Rahmen für diverse Aufgaben, die die Kinder zu lösen haben. Nur wenn ihnen das gelingt und sie auch noch einige kleine Kämpfe bestehen, können sie bei der Schatzsuche erfolgreich sein.
Wie in den Vorjahren schon, sind die Mädchen und Jungen in Völker eingeteilt. Jedes Volk ist wiederum in drei Altersgruppen unterteilt, die sich auf dem Freigelände des Jugendkulturzentrums tummeln. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.
50 Betreuer
Schon am ersten Tag geht es rund, überall wuselt es. Zelte werden gebaut, ein Schiff entsteht, Sitzgruppen werden gebildet, Piratenflaggen gemalt, Armbänder geknüpft und Augenklappen gebastelt. Für die passende Verkleidung müssen die jungen Piraten unter Anleitung der Kapitäne nämlich selbst sorgen. Zwischendurch lösen sie die Aufgaben, so dass der Schatz zumindest gefunden werden kann.
Was dann damit passiert, ist Sache der zweiten Ferienspielwoche. Nach Angaben von Jukuz-Leiter Thomas Frühauf werden in der ersten Woche 330 Kinder betreut, in der zweiten 370. „Damit sind wir am absoluten Maximum“, sagt er. Denn den 50 Betreuern wird in diesen Tagen einiges abverlangt.
Aber große Teile des Teams haben bereits an den vorjährigen Spielen teilgenommen. Wie etwa Aaron, der sein freiwilliges soziales Jahr im Jukuz ableistete und bereits zum vierten Mal als Betreuer dabei ist. Michael Langenbach wundert das nicht: „Viele identifizieren sich mit dem Kinderplaneten und kommen immer wieder“, freut er sich.