Karben. Über den Skatepark in Karben ist der Herbst hereingebrochen. Die Tage werden kürzer und grauer. Vorbei ist die Zeit, in der sich bis in den späten Abend hinein BMX-Fahrer, Skateboarder und Scooter auf der Anlage tummelten. Und dennoch: Gerade jetzt, wo sich eine gewisse Tristesse breit zu machen scheint, bekommen die jugendlichen Freestyler zwei fette Präsente. Noch vor Jahresfrist hat die Stadt mit Unterstützung der Regionalpark Ballungsraum Rhein/Main GmbH eine länger geplante Erweiterung ihrer Skateanlage verwirklicht. Hinzugekommen sind ein Manual Pad und eine Quarter-Bank mit Plattform.
Als einer der ersten Probefahrer ist Samuel (Sami) Welzenbach mit seinen Eltern zur Freizeitanlage in Klein-Karben gekommen. Vor über einem Jahr hatten seine Anregungen den Ausschlag zur Erweiterung des Skateparks gegeben (diese Zeitung berichtete).
Oberfläche ist
noch sehr glatt
Samis Freund Maurice ist schon vor Ort. Gemeinsam wollen die Jungs gleich die neuen Elemente »antesten«. Vorher müssen sie noch deren Einweihung abwarten, zu der Bürgermeister Guido Rahn (CDU), Stadtplaner Ekkehart Böing, Andrea Koenecke und Lisa Leiendecker vom Regionalpark Rhein/Main sowie Oliver Prosch von den Karbener Sidewalk-Surfers erschienen sind.
Danach treten die jungen Akteure in Aktion. Sami und Maurice nehmen sich direkt die Quarter-Bank vor. Es sieht fast spielerisch aus, wie sie mit ihren Scootern die Rampe zur Plattform hinauffahren. Und dennoch müssen sie aufpassen. »Die Oberfläche ist sehr glatt, weil sie ganz neu ist«, stellt Maurice fest. Und Sami urteilt: »Die müssen wir erst mal richtig einfahren.« Das dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, denn die beiden kommen fast jeden Tag zum Skatepark zwischen Nidda und Industriegebiet.
Im vergangenen Jahr hatte die Dachgesellschaft des Regionalparks Rhein/Main ein Corona-Maßnahmenpaket beschlossen. »Durch einen Renovierungsfonds soll eine Aufwertung bestehender Regionalparkprojekte erreicht werden, um das Erholungsangebot zu erweitern und zu qualifizieren«, erläutert Koordinatorin Andrea Koenecke.
Den Skatepark Karben bezeichnet sie als ein Highlight an der Niddaroute. Er passe mit seinen beiden neuen Elementen hervorragend in das Förderprojekt.
»Es war ein sehr schöner Zufall, dass die Regionalpark-Gesellschaft parallel zu unserer Planung Fördergelder zur Verfügung stellte«, sagt Bürgermeister Rahn. »Wir haben natürlich die Chance genutzt und die Erweiterung gleich bei der Dachgesellschaft beantragt.« Rahn lobt die gute Zusammenarbeit zwischen der Bauverwaltung Karben und dem Verein Sidewalk-Surfers während der Planungsphase.
Von der Auftragsvergabe Ende März bis zur Lieferung der beiden Elemente in der vergangenen Woche sei mehr Zeit vergangen als gedacht. Die ursprünglich veranschlagte Lieferzeit von fünf Monaten konnte seitens der Firma Populär Skateanlagen nicht eingehalten werden. Corona bedingte Lieferengpässe hatten sich ungünstig auf die Produktionskette niedergeschlagen.
»Das Aufstellen der Fertigbauteile hat nur einen Tag gedauert«, sagt Ekkehart Böing. »Am 9. November konnten wir die Abnahme und Erstinspektion vornehmen. Die Kosten für Herstellung, Anlieferung und Montage der Elemente belaufen sich auf rund 22 300 Euro. 15 000 Euro davon hat die Regionalpark-Gesellschaft bezuschusst. Die restlichen Kosten trägt die Stadt Karben.«
Von Jürgen Schenk