Bad Vilbel. Sie residieren auf der Sonnenseite. Die Adresse der Allianz Dresdner Bauspar AG in Dortelweil West – Am Sonnenplatz 1 – lässt sich bereits als Programm auslegen. Das erfolgreiche Unternehmen, das für die Entwicklung Bad Vilbels innerhalb des Rhein-Main-Gebietes der wichtigste Motor war, steht dieser Tage vor einem echten Jubiläum: Am 1. Februar vor zehn Jahren begann das Geschäftsleben der Allianz Dresdner Bauspar AG in ihrem Domizil Am Sonnenplatz.
Die Allianz Dresdner Bauspar AG konnte 2007 ein Bausparneugeschäft von 3 Milliarden Euro bei zirka 88 000 neuen Verträgen mit ihren Vertriebspartnern akquirieren. Der Gesamtvertragsbestand beläuft sich nunmehr auf über 19 Milliarden Euro (bei rd. 835 000 Verträgen und 740 000 Kunden). In München wird eine Dependance am ehemaligen Standort der Allianz Bauspar AG unterhalten. Im Unternehmen sind zurzeit 360 Mitarbeiter beschäftigt. Heutige Vorstände dieser erfolgreichen Aktiengesellschaft sind Dr. Gerhard Creutz (Vorstandssprecher) und Michael Mehr.
Die Dresdner Bauspar AG wurde 1989 von der Dresdner Bank gegründet, Gründungsvorstand war Rüdiger Wiechers, ein Wahl-Massenheimer aus dem Münsterland. Er führte das Unternehmen 2002 in die Fusion mit der Allianz Bauspar AG zur heutigen Allianz Dresdner Bauspar AG. Zunächst befand sich der Standort der Dresdner Bauspar im Frankfurter Bankenviertel. Aufgrund der zügigen Expansion entstand jedoch Platzbedarf, es begann die Suche nach einem neuen Standort. Aus weit über 200 Offerten fiel die Wahl auf Bad Vilbel.
Danach ging alles Zug um Zug. Im Dezember 1995 erfolgten der Ankauf des 11 000 m² großen Areals von der Stadt, Planungsphase sowie Architektenwettbewerb, den das Düsseldorfer Architektenbüro HPP Hentrich-Petschnigg & Partner gewonnen hat. Das Herzstück des Gebäudes ist ein Atrium über vier Geschosse, es bildet den Mittelpunkt des Baus und erschließt die vier Bürotrakte. Anlässlich des „Tag der Architektur in Hessen“ 1999 wurde das Gebäude von einer hochrangigen Jury aus Architekten aus ganz Deutschland von 175 Bewerbungen auserkoren. O-Ton der Jury: „Sie haben sich für eine Architektur entschieden, die Maßstäbe setzt“.
So ein honoriges Unternehmen als Magnet im neuen Gewerbegebiet zu haben, das war ein glatter Trumpf für die Quellenstadt. Und so spielte auch sie unter der damaligen Führung von Bürgermeister Günther Biwer und dem Ersten Stadtrat Klaus Minkel, dem Vater von Dortelweil West, hochprofessionell und mustergültig mit im Wirtschaftsreigen. Und die Ereignisse überschlugen sich im positiven Sinne: 10. Oktober 1996 Erteilung der Baugenehmigung; Erster Spatenstich am 13. Dezember 1996, gute zwei Monate später, am 21. Februar 1997, Grundsteinlegung und im Sommer, am 2. Juni, wurde bereits Richtfest gefeiert. Ende Dezember 1997, nach nur zwölfmonatiger Bauzeit unter Leitung des Generalunternehmens Bilfinger AG., war das imposante Gebäude baulich fertig. Nach der Ausstattung mit Mobiliar, der Verlegung der nötigen Leitungsnetze erfolgte am 31. Januar zum 1. Februar 1998 der Bezug des Domizils, das sodann am 20. März 1998 offiziell eingeweiht wurde. Die mit dem Bau verbundenen Zahlen sprechen für sich: Zirka 9000m³ unter- und rund 24 000m³ oberirdische Gebäudekubatur; Bruttogeschossfläche 10 000 m²; 750 Tonnen Stahl wurden verarbeitet, 6000 m² Beton, 80 Kilometer Kabel verlegt und 550 Fenster eingebaut.
„Das Gebäude wurde seinerzeit weitsichtig mit noch heute aktuellen umweltfreundlichen Komponenten ausgerüstet, um Energie- und Wasserverbrauch zu minimieren“, die Isolierung und Stärke der Außenwände liege weit über Norm, hinzu kommen begrünte Flachdächer, eine Regenwasserzisterne (30 m³). Fahrbahn- und Parkflächen erhielten wasserdurchlässige Beläge zur Minderung von Versiegelung, das Gelände wurde mit 17000 Gewächsen eingegrünt, bilanziert Wolf-Hellmuth Graf von Beust, Leiter der Verwaltung.
Die Ausstattung mit vielfältiger Kunst in und um das Haus nimmt Bezug auf das Produkt und die Philosophie des „Bausparens“ sowie den damit verbundenen Themenkreis „Bauen und Wohnen“ und gibt dem gesamten Areal noch den ganz besonderen Schliff. Großes Echo fand im September 2001 die Einweihung der quer über die Friedberger Straße gespannten Edelstahl-Skulptur „Walking Man“ der Frankfurter Künstlerin E. R. Nele durch Dr. Jean-Cristophe Ammann, den damaligen Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Diese Skulptur wurde von den Vilbeler Stadtwerken und der Bauspar AG den Vilbeler Bürgern gewidmet, als symbolisches Bindeglied zwischen Dortelweil Alt und Dortelweil West.