Karben. Werden in Karben ein zweites und ein drittes Altenheim gebaut, dann könnte es eng werden fürs Altenzentrum in der Ramonvillestraße. Das befürchtet dessen Betreiber, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Eine „wirtschaftliche Notlage“ sei dann möglich, „die auch in einer Schließung des Betriebes enden kann“, warnt der Geschäftsführer des ASB-Altenzentrums, Gerhard Lude Meckbach. Mit seiner Warnung hat er sich an alle Stadtverordneten gewendet, nachdem die Zeitung darüber berichtet hatte, dass im Baugebiet Brunnenweg noch ein weiteres Altenheim entstehen soll.
Für drei Altenheime – ein weiteres ist bereits auf dem Gelände des ehemaligen König+Neurath-Werkes in Klein-Karben in Planung – gebe es bei weitem nicht genug Bedarf in Karben, warnt Lude-Meckbach. Angesichts sinkender Bevölkerungszahlen geht er von einem Bedarf von 190 Plätzen für die vollstationäre Pflege aus. Damit könne das ASB-Haus alleine mit seinen 80 Plätzen den Bedarf zwar nicht decken. Allerdings sei ein einziges weiteres Altenheim ausreichend. Mit noch einem zusätzlichen in der Luisenthaler Straße läge das Angebot dann bei Platz für 300 Bewohner. Das wiederum könnte das ASB-Haus in die Bredouille bringen. Nachdem die Stadt seinerzeit die Ansiedlung mit 2,3 Millionen Euro gefördert habe, sei das „der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln“, findet Lude-Meckbach.
Konkret geißelt er auch, dass der mögliche Betreiber des neuen Hauses – die K&S Sozialbau – einen Rabatt für das Grundstück in bester Innenstadtlage bekommen solle. Das wäre „eine unzulässige Förderung der Investitionskosten“, sagt der ASB-Geschäftsführer. Weshalb Baudezernent Gerd Rippen (Grüne) auch sogleich widerspricht: Einen Rabatt solle der Altenheimbetreiber nicht bekommen. „Wir wollen dem Käufer des Grundstücks vielmehr einen Preisnachlass einräumen, der allen offensteht.“ Damit solle das 4700 Quadratmeter große Grundstück zu einem „marktüblichen Preis“ angeboten werden. Dieser Preisnachlass sei allen Interessenten angeboten worden, nicht nur einer bestimmten Firma. Die Ausschreibung soll nun „so schnell wie möglich“ nochmals geschehen: Auf Wunsch von K&S hatte das Parlament einige Änderungen bei den Bebauungsmöglichkeiten vorgenommen. Dadurch muss das Verkaufsverfahren nun auch noch einmal neu gestartet werden. (den)