Bad Vilbel. Integrationsarbeit lebt vom Netzwerken und dem Austausch und Ausloten von Möglichkeiten der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure einer Stadtgesellschaft: Unter diesem Motto stand das Treffen der Vorstandsmitglieder Kathrin Anders und Myriam Gellner vom Flüchtlingshilfe Verein Bad Vilbel mit Corinna Probst, Schulleiterin der Musikschule Bad Vilbel und Karben, und ihrer Stellvertreterin Isabella Kreith.
Auf Einladung der Musikschule betrachtete man Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit Blick auf die Schaffung von Musikangeboten für Geflüchtete. Corinna Probst erläutert: »Die Musikschule hat vom Ehepaar Eggenschwiller ein sehr großzügiges Erbe bekommen und damit eine Stiftung gegründet. Ein Fokus der ›Dr. Hermann und Siglinde Eggenschwiller Musikstiftung‹ liegt im Bereich ›Sozialengagement‹. Wir möchten mit gezielten Angeboten auch auf die Bedürfnisse von geflüchteten Kindern und Jugendlichen eingehen.« Als eine von vielen Ideen wurde unter anderen das Angebot eines offenen Familien-Singtreffs in Kooperation mit einem Familienzentrum skizziert.
Kathrin Anders weiß aus Erfahrung: »Eine möglichst barrierefreie Ansprache ist Voraussetzung für das Gelingen solcher Projekte. Unsere Ehrenamtler könnten hier sicherlich unterstützend bei der Kommunikation mit den Geflüchteten, die man langjährig kennt, mitwirken.«
Für die Jugendlichen könnten sich die Akteurinnen unter anderem etwa die Gründung einer gemischten Mädchenband vorstellen. Auch die Idee eines Konzerts mit interkulturellen Musikgruppen, das ein Kulturangebot sowohl für Geflüchtete als auch die Bad Vilbeler Stadtgesellschaft in neuem Format darstellen würde, wurde diskutiert. Myriam Gellner meint: »Integrationsarbeit mittels Musik schafft eine Möglichkeit der zwischenmenschlichen Begegnung, die bis dato oftmals in der lokalen Flüchtlingsarbeit zu kurz gekommen ist. Hier könnte man neue Wege beschreiten.« Der Verein und die Musikschule wollen den Dialog über gemeinsame Projekte fortsetzen. (zlp)