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Alter Musik gefrönt – Musikhochschul-Studenten in St. Michaelis

Aus dem Schatzkästlein der Alten Musik präsentierten Studenten der Musikhochschule in der St. Michaelis Kirche Klein-Karben Werke von bekannten und weniger bekannten Komponisten.

Karben. Mitten hinein in die eindrucksvolle Musik der Hochrenaissance führte gleich der erste musikalische Beitrag, die Marienmesse für den Kurfürsten von Sachsen, Friedrich der Weise. Aus anonymer Feder stammt dieses mehrstimmige Werk zur Verehrung der Jungfrau Maria, der Mutter Gottes. Eindrucksvoll war dabei der Chorgesang mit der starken Solostimme des Dozenten Milo Machover.

Warmer Flötenklang

Die begleitenden Instrumente dieser Marienmesse waren Traversflöten und Viola, Gamben und Blockflöte. Besonders der weiche und warme Klang der Traversflöten faszinierte. Die Instrumente, deren Name von „travers“ abgeleitet ist, was zu deutsch „quer“ bedeutet, sind typisch für die Alte Musik, die sich auf die historischen Instrumente besonnen hat. An der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gibt es einen eigenen Studiengang für Alte Musik, das „Institut für historische Aufführungspraxis“.

Studierende aus zahlreichen Ländern wählen das als Schwerpunkt für ihr Masterstudium und begeistern sich dafür. Allein schon die Beschäftigung mit den Originalnoten, der „Mensuralnotation“ mit Tonhöhen und Notenlängen, stellt eine Herausforderung dar.

Es folgten mehrere Instrumentalstücke, weltliche Canzone und geistliche Motetten. Abgeschlossen wurde das Konzert mit Chorälen des Johann Walter, Kantor an der Wittenberger Stadtkirche, Komponist und Zeitgenosse von Martin Luther. In wechselnder Zusammensetzung musizierten die sechzehn aus Frankfurt angereisten Studenten und ihre beiden Dozenten Leonard Schelb und Milo Machova. (ado)