Bad Vilbel/Karben/Wetterau. Am 27. September ist Bundestagswahl. Rund 220 000 Wetterauer sind dann zur Urne gebeten. Sie können jeweils zwei Stimmen abgeben: Die erste für einen Direktkandidaten und die zweite für eine Partei. Die Wetterauer haben die Wahl zwischen acht Direktkandidaten und fünf Parteien: CDU, SPD, FDP, Grüne und die rechtsextreme NPD.
Aussichtsreichste Bewerber um das Direktmandat im Wahlkreis 177 Wetterau sind MdB Nina Hauer (SPD) und die Niddaer Bürgermeisterin Lucia Puttrich (CDU).
Nina Hauer ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestags und hat bei allen drei Wahlen seitdem das Mandat direkt geholt. Die 41-jährige Karbenerin ist stellvertretende finanzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Mitglied im Finanzausschuss des Bundestags und Wetterauer SPD-Chefin. Sie hat zwei Töchter im Alter von sieben Jahren und sieben Monaten. Die Landes-SPD hat Hauer den Listenplatz 11 zugewiesen – die Quittung dafür, dass sie sich gegen Andrea Ypsilanti stellte, glaubt Hauer, die auf einen Platz weiter vorn spekuliert hatte. Derzeit ist die hessische SPD mit 16 Abgeordneten im Bundestag vertreten.
Die Christdemokratin Lucia Puttrich (48) schaffte im Jahr 1995 unverhofft den Weg in die hauptamtliche Politik: Sie gewann die erste Bürgermeister-Direktwahl in Nidda und gab dafür die Geschäftsleitung im Unternehmen ihres Mannes auf. Seitdem lenkt die Mutter zweier Töchter (20 und 23 Jahre alt) die Geschicke Niddas, ist CDU-Vorsitzende in der Wetterau und hofft nun, den Einzug in das deutsche Parlament zu schaffen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sie kann den Einzug in den Bundestag nur mit dem Direktmandat schaffen.
Die Wetterauer FDP schickt ihren stellvertretenden Vorsitzenden Achim Güssgen ins Rennen. Der 51-jährige Friedberger ist stellvertretender Chef der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden und war zu Zeiten von FDP-Wissenschaftsministerin Ruth Wagner deren persönlicher Referent im Kultusministerium. Güssgen ist zudem Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Friedberger Stadtparlament.
Für die Grünen bewirbt sich Christian Kolb (43) aus Bad Vilbel um das Direktmandat im Wahlkreis 177. Der Vater dreier Kinder ist gelernter Koch und Mitglied der „Bio-Spitzenköche“, die die ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) ins Leben gerufen hat. Er entwickelt gastronomische Konzepte für Franchise-Unternehmen, die auf Frische und Bio setzen.
Gabi Faulhaber aus Karben tritt für die Linkspartei bei der Bundestagswahl an. Sie ist 56 Jahre alt, lebt in Petterweil und arbeitet als Sonderpädagogin an einer Förderschule in Ortenberg. Faulhaber ist stellvertretende Kreisvorsitzende und Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der Linken.
Die rechtsextreme NPD hat Daniel Lachmann, ihren Wetterauer Parteichef und Vize-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, nominiert. Der 29-Jährige gelernte Bäcker wohnt in Büdingen.
Manuel Hachenburger aus Bad Nauheim tritt als unabhängiger Kandidat an. Der 47-Jährige war bei der Landtagswahl im Jahr 1999 Direktkandidat für die NPD in der Wetterau. Er ist ausgebildeter Bodybuilding-Trainer und derzeit arbeitslos.
Die Tierschutzpartei versucht ebenfalls, ein Direktmandat in der Wetterau zu gewinnen. Für sie kandidiert die Landesvorsitzende, die 65-jährige Rentnerin Christa Rust aus Frankfurt. (zlp/hir)