Bad Vilbel. Trotz unwirtlicher Wetterbedingungen folgten am 27. September – dem für dieses Jahr letzten Öffnungstag des Freibades (wir berichteten) – um 17 Uhr 80 Unterstützer dem Aufruf zum »Abschwimmen« der Initiative FreiBadVilbel.
»Auch wenn uns Petrus später noch mit Sonnenstrahlen verwöhnt hat, mit einer so hohen Resonanz haben wir bei diesem Wetter nicht gerechnet«, so Ralf Knirsch, einer der Initiatoren der Initiative FreiBadVilbel. Etwa 20 Unerschrockene wagten sich ein letztes Mal bei etwa 18°C Wassertemperatur ins Nass. »Einige Schwimmer haben sich mit Glühwein wieder aufgewärmt. Und wir haben gesehen, dass wir Unterstützer in jedem Alter haben. Von 8 bis 80 war heute alles vertreten«, freute sich Knirsch.
Die Initiative fordert von der Stadt nicht nur Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen, sondern konkrete Maßnahmen und Planungen. »Bereits bei unserem Treffen mit Bürgermeister Thomas Stöhr und Stadtrat Klaus Minkel (beide CDU) Anfang August haben wir einen konkreten Termin für die vorbereitenden Statik- und Betongutachten noch in diesem Jahr gefordert«, betonte Knirsch. Bei diesem Treffen sei vereinbart worden, dass die Stadt die Initiative in unregelmäßigen Abständen über die weiteren Entwicklungen informiert.
Für das »Abschwimmen« hat ein Teilnehmer ein Schild erstellt, auf dem die »siebenmonatige schwimmbadfreie Zeit« in Bad Vilbel angeklagt wird. Nach dem Tod von Thermen-Investor Josef Wund und dem bis heute fehlenden konkreten Zeitplan für das Kombibad hätte eine Traglufthalle auch in Bad Vilbel eine Übergangslösung sein können, wird von der Initiative moniert. Ein entsprechender Antrag der SPD zur Prüfung einer solchen Lösung sei im Februar aber mit den Stimmen von CDU und FDP abgelehnt worden.
»Dass es nach fast drei Jahren Unsicherheit immer noch keinen Plan B für eine durchgängige Schwimmbadversorgung der Bevölkerung gibt, mutet befremdlich an«, wunderte sich Knirsch. Dass Vilbeler Vereine zwei Drittel ihrer Schwimmkurs-Kinder verloren haben und die DLRG in Bad Vilbel wegen fehlender Einnahmen durch den Wegfall von Schwimmkursen erhebliche finanzielle Einbußen habe, sei nicht jedem transparent.
»Wir bleiben aktiv«
»Wir werden jedenfalls auch in der schwimmbadfreien Zeit aktiv bleiben und weiterhin hartnäckig konkrete Schritte und Zeitpläne für die Sanierung des Freibads einfordern«, sagte Knirsch. (zlp)