Karben. Es ist eine der größten Trauerfeiern, die die Stadt je erlebt hat. Namens des Wetteraukreises und der SPD kondolierte Landrat Joachim Arnold (SPD): „Detlev Engel hat Karben geprägt wie kaum ein anderer.“ Das bestätigte Bürgermeister Guido Rahn (CDU): „Er war ein Sozialpolitiker par excellence.“ Insgesamt mehr als vier Jahrzehnte lang habe Detlev Engel in Karben gewirkt.
Ende November war Ehrenbürgermeister Engel (75) nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Mehr als 200 Menschen gedachten seiner am vergangenen Freitagmittag in der Trauerhalle des Waldfriedhofs Klein-Karben. Das Rote Kreuz hatte zwei Zelte aufgebaut, weil der Platz in der Halle für die Gäste nicht ausreichte.
Der frühere Europaabgeordnete Willi Görlach aus Butzbach war gekommen, dessen persönlicher Referent Engel einst war, als Görlach als Minister in Wiesbaden agierte. Engels Nachfolger als Bürgermeister, Roland Schulz (SPD), war ebenfalls unter den Trauergästen wie auch andere langjährige Parteifreunde, darunter Ex-Landrat Rolf Gnadl, Rainer Züsch, Fritz Amann und Hans Puchtinger. Dass der SPD-Politiker wichtige Errungenschaften wie das erste Seniorenheim, die Schulsozialarbeit und das Jukuz auf den Weg brachte, rief Rahn in Erinnerung.
„Er hat gekämpft, wenn es ungerecht zuging“, sagte Pfarrer Werner Giesler. Kindheit und Jugend im Krieg und bittere Armut hätten Engels Gespür für Gerechtigkeit geprägt, sagte der Kirchenmann. „Er hatte einen guten Blick für Menschen, denen es elend ging.“
Engel, geboren in Frankfurt, war von 1992 bis 2004 Karbener Bürgermeister, zuvor sechs Jahre lang Erster Stadtrat. Davor war er seit der Stadtgründung 1970 Stadtverordneter. Nach 53 Jahren Ehe hinterlässt Engel seine Frau Inge, zwei Kinder und eine Enkelin. Die Familie ließ über Giesler ihren Dank für die Anteilnahme ausrichten. Engel werde im engstem Familienkreis beigesetzt. (den)