Karben. Nicht erst in vier Jahren, sondern sofort soll es weitergehen mit dem Ausbau des Radwegenetzes in Karben. Diese überraschende Ankündigung machte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) den Stadtverordneten im Stadtplanungsausschuss.
Das ist innerhalb weniger Tage erneut eine Wendung um 180 Grad. Denn seit längerem hoffte die Stadt, noch in diesem Jahr mit dem Ausbau des Regionalpark-Radweges zwischen der Siedlung Eckhardsgraben und Petterweil sowie weiter nach Burgholzhausen beginnen zu können.
Die Planungen waren lange fertig, die Stadt wartete nur noch auf Fördergeld des Landes. Die Zusage trudelte zwar aus Wiesbaden ein – doch mit nur 60 statt erwarteter 75 Prozent Förderanteil. Und außerdem sogar erst für das Jahr 2017.
Die Stadt reagierte darauf stocksauer. Nach einigen Telefonaten zwischen der Landesstraßenbaubehörde „Hessen mobil“ und Rathaus sei nun klar: „Es ist noch Geld da, damit wir schon jetzt bauen können“, erklärt Rahn.
Der Stadt habe die Behörde empfohlen, schnell mit dem Bauen anzufangen. Es gebe nur ein „Restrisiko von 0,1 Prozent“, dass das Land dann nicht zahle. Das allerdings ist dem Rathauschef angesichts von 420 000 Euro Fördergeld zu gefährlich. „Wir können nicht eine halbe Million Euro vorfinanzieren.“ Deshalb habe man sich mit dem Land geeinigt, zunächst nur den 1,2 Kilometer langen Südabschnitt entlang des Höfer Wegs zwischen Eckhardsgraben und Petterweil zu bauen.
„Wenn dann das Geld schnell fließt, können wir sofort danach auch nach Burgholzhausen weiterbauen“, erklärt Rahn. Die Strecke dorthin ist 1,4 Kilometer lang. Beide Ausbau-Strecken zusammen sollen 930 000 Euro teuer werden.
Auch in Sachen Fördersumme verhandele die Stadt noch nach. Denn das Land habe nur für einen 2,50 Meter breiten Asphaltstreifen Fördergeld genehmigt – laut Ministerium der übliche Standard –, nicht aber für den von der Stadt geplanten drei Meter breiten Ausbau. „Bei der Regionalparkroute werden aber drei Meter Breite gefördert“, erinnert Rahn. „Hessen Mobil“ kläre dies nun. Bürgermeister Rahn drückt aber nun aufs Tempo: „Unser Ziel ist, dass wir im März 2015 anfangen.“ Bereits im Januar solle die Ausschreibung veröffentlicht werden. (den)