Die Pläne für den neuen Kreisverkehr an der Luisenthaler Straße liegen vor und sollen diesen Sommer umgesetzt werden. Während gebaut wird, wird es allerdings erst einmal eng.
Karben. „Am 1. oder 15. Juni wird Baubeginn sein“, kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) für den Kreisverkehr in Höhe City-Center auf der Landesstraße 3205 an. „Er wird im Herbst fertig sein.“ Damit wird ein langjähriger Wunsch Realität: Statt nur drei einzelner Anschlüsse in die Nebenstraßen wird die Kreuzung von Bahnhof-, Luisenthaler und Robert-Bosch-Straße vollwertig in alle Richtungen nutzbar. Dass damit der Verkehr auf der Bahnhofstraße nicht ausgebremst wird, mussten die Karbener der Landesstraßenbehörde aufwendig mit zwei Gutachten nachweisen.
Das Rund ist nötig, wenn 2014 der Rewe-Markt samt Ladenzeile am Krnover Platz eröffnet. In dieser Zeit dürfte auch die neue Regionalfiliale der Frankfurter Volksbank fertig werden.
Entlastung winkt
Mit dem bisherigen, nur halben Anschluss an die Bahnhofstraße wären beide Projekte unmöglich – denn sonst müsste mindestens die Hälfte des Verkehrs durch die Wohngebiete an der Luisenthaler und der Ramonvillestraße laufen. Für die Anwohner dort zu Recht eine Horrorvorstellung.
Der neue Kreisverkehr soll eine halbe Million Euro teuer werden. Für die Stadt sei das dennoch ein lohnendes Geschäft, findet der Bürgermeister, wenn damit endlich der gordische Knoten beim Erschließen der Grundstücke im Zentrum durchschlagen werde. Schließlich ist das Baugebiet schon zehn Jahre alt, für die Flächen in bester Lage aber fand sich lange kein Käufer.
Die Bauarbeiten für den Kreisel lege die Stadt mit einem Schwerpunkt in die Ferienzeit, erläutert Rahn. „Dann sind weniger Autofahrer davon betroffen“, zumal in den Wochen vor und nach den Ferien das Verkehrsaufkommen meist etwas geringer werde. Auf einige Einschränkungen müssten sich die Autofahrer schon einstellen. Dafür winkt ihnen danach eine entspanntere Verkehrslage.
Mehr Grün geplant
Der Anschluss zur Robert-Bosch-Straße wird mitgebaut. Doch eröffnet werden soll er erst, wenn die Nordumgehung 2015 freigegeben wird – weil vorher noch zuviel Verkehr auf der Bahnhofstraße unterwegs ist. Ist der Kreisverkehr aber erst voll in Betrieb, erhofft sich Bürgermeister Rahn auch für die beiden benachbarten Kreuzungen am Rathaus und am Bahnhof Entlastung: Ab dann hat das Klein-Karbener Industriegebiet nicht nur drei Zufahrten, sondern auch drei statt bisher zwei Ausfahrten.
Das neue Rund kommt laut der Pläne der Stadt trotz stattlicher 36 Meter Durchmesser ohne viel zusätzlichen Raum aus. Zwar müssten in der Allee ein oder zwei Bäume fallen, diese würden aber ersetzt, erklärt Guido Rahn. Weil Beschleunigungs- und Abfahrspur auf westlicher Seite wegfallen, kommt dort sogar Asphalt weg. Die grüne Mittelinsel westlich der Kreuzung bleibe erhalten und solle langfristig bis zur Kreuzung am Bahnhof verlängert werden.
Und in die Mitte des Kreisels „soll etwas Schönes, damit man sieht: Das ist ein Ortseingang“, sagt Rahn. Wie die Gestaltung aussieht, daran sollten sich die Bürger mit ihren Ideen beteiligen. (den)