Seit dem 2. Februar bis Samstag, 6. Februar, fährt erneut ein Berliner Doppeldecker-Bus im Frankfurter Linienverkehr. Dieses Mal verkehrt er auf der Linie 30 zwischen Sachsenhausen und Bad Vilbel und ersetzt einen regulären Gelenkbus.
Bad Vilbel. Mit diesem zweiten Test will die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ in Erfahrung bringen, ob ein Doppeldecker bei Fahrzeit und Dauer des Aufenthalts an den Haltestellen mit einem Gelenkbus „mithalten“ kann – oder ob die Doppelstöckigkeit Verzögerungen hervorruft. Bereits kurz vor Weihnachten 2015 hatte traffiQ probeweise einen Doppeldecker auf der mit Standardbussen befahrenen Linie 34 eingesetzt, um die Akzeptanz durch die Fahrgäste zu testen. Das Ergebnis: Von fast 400 befragten Fahrgästen fanden zwischen 87 (im Bus unten) und 95 Prozent (im Bus oben) den Einsatz eher gut. Nur wenige Fahrgäste (insgesamt elf der 399 befragten Personen) sprachen sich gegen den Einsatz aus.
„Auch wenn sich viele Fahrgäste sicher durch den Charme des Besonderen beeinflussen ließen“, urteilt Verkehrsdezernent Stefan Majer, „so ist die Botschaft der Fahrgäste doch sehr eindeutig: Der Einsatz von Doppeldecker-Linienbussen würde auf ihre breite Zustimmung stoßen.“
Reiz des Besonderen
„Wir freuen uns, dass Bad Vilbel Teil der zweiten Teststrecke sein wird und sehen dem Einsatz positiv entgegen. Der Reiz des Besonderen steckt in den Doppeldeckerbussen und auch die direkte Busverbindung von Bad Vilbel nach Frankfurt ist etwas sehr besonderes“, findet der erste Stadtrat und Verkehrsdezernent der Stadt Bad Vilbel, Jörg Frank. Der 2009 gebaute 13,70 Meter lange Niederflur-Doppeldecker ist der modernste im täglichen Berliner Linieneinsatz. Er wird bis Freitag, von 5.32 Uhr bis 21.12 Uhr und am Samstag, von 4.52 bis 13.19 Uhr auf der knapp 14 Kilometer langen Linie verkehren, die vom Hainer Weg am Südrand Sachsenhausens quer durch die Frankfurter Innenstadt bis in die Brunnenstadt Bad Vilbel führt. Er ersetzt einen der bis zu zwölf auf dieser Linie planmäßig eingesetzten Busse.
Geschulte Mitarbeiter begleiten die Fahrten, um die Aufenthaltszeiten an den Haltestellen mit Hilfe von Stoppuhren sekundengenau zu ermitteln. In der folgenden Woche werden sie auf dem gleichen Kurs der gleichen Linie die Vergleichszeiten in einem Gelenkbus erheben. „Wir haben für diesen zweiten Test die Linie 30 ausgewählt“, erklärt traffiQ-Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg von Berlepsch, weil wir auf dieser stark nachgefragten Linie gut erproben können, ob ein Doppelstock-Bus auch im Alltagsbetrieb mit einem Gelenkbus ’konkurrieren’ kann.“ Das Platzangebot in beiden Bustypen ist etwa gleich. Heute nutzen an einem einzigen Werktag rund 12 000 Fahrgäste die Linie 30. (sam)