Bad Vilbel. Samstag, 20.35 Uhr in der Vilbeler Sporthalle: Das Finale in der Handball-Bezirksliga B zwischen dem TV Bad Vilbel und dem SV Fun-Ball Dortelweil war gerade zu Ende. Direkt nach dem Schlusspfiff des spannenden und hektischen Derbys reckten die Spieler beider Teams die Arme in die Höhe und machen mit ihren Fanblocks – etwa 300 Zuschauer sorgten für mächtig Stimmung – die La-Ola-Welle. Die Fun-Baller erhielten gleich von einem Verbandsvertreter die Meisterurkunde, während die Gastgeber sich über einen 25:23-Derbysieg freuten.
Dabei hatte es noch 20 Minuten vor Spielschluss auch diesmal nach einem Fun-Ball Sieg ausgesehen; denn die Dortelweiler um ihren gut aufgelegten Rückraumschützen Christian Klossek (elf Tore) lagen nach zuvor wechselhaftem Spielverlauf mit 16:13 vorn. Doch TV-Coach Wolfgang Schmidt glaubte an sein Team und gab die Devise aus: „Ruhig bleiben!“ Seine Schützlinge hörten auf ihn, holten Tor um Tor auf, gingen mit 20:19 in Führung und gaben diese nicht mehr ab. Dagegen scheiterten die Fun-Baller immer wieder am starken TV-Keeper Michael Coenen. „Die Abwehr – und da möchte ich neben unserem Torwart vor allem Sascha Krombacher herausheben – waren der Schlüssel zum Erfolg!“ meinte Wolfgang Schmidt hinterher. Ein weiterer Garant für den Erfolg war Erik Muscheites: Der wurfgewaltige Rotschopf traf zehnmal und war vor allem bei Strafwürfen kalt wie Hundeschnauze: Er verwandelte alle sechs Penalties, die die Referees den Turnern zusprachen.
Apropos Referees: Von ihnen fühlten sich die Gäste nicht gerade bevorzugt. Besonders haderten sie mit der Roten Karte gegen Spielmacher Karsten Kohnagel in der ersten Halbzeit. Da hatten die Schiedsrichter ein Foul als grobe Unsportlichkeit („Schlag ins Gesicht“) gewertet. So hockte Kohnagel in der Pause wie ein begossener Pudel in der Ecke der Halle: „Es war keine Absicht von mir!“ Aber beim ersten Meisterbierchen war der Frust vergessen. (res)