Die Abschlussjahrgänge der John-F.-Kennedy-Schule (JFK) sind am Freitagabend offiziell verabschiedet worden. Bei sommerlichen Temperaturen versammelten sich Eltern, Schüler und Lehrer im Dortelweiler Kultur- und Sportforum, um die Abgänger mit einer großen Show zu verabschieden, wie das an dieser Schule so üblich ist.
Bad Vilbel. Hochsommerlich sind die Temperaturen im Kulturforum und draußen gleichermaßen. Dennoch hat es sich keiner der Schüler nehmen lassen, herausgeputzt und gepflegt im Anzug zu erscheinen. Und Schulleiter Peter Mayböhm hält sich denn auch nicht lange mit ausschweifenden Begrüßungsreden auf, sondern verweist auf das bunte, umfangreiche Programm, das Schüler und Lehrer gemeinsam für den großen Tag vorbereitet haben.
So beginnt die Verabschiedung musikalisch, und zwar mit einem selbst produzierten Musikvideo des Hauptschuljahrgangs. „Ist mir egal“, eine nicht ganz ernst gemeinte Komposition von Kazim Akboga, wird von den Schülern gesungen. Das Ende vom Lied: „Sei dir nicht egal, mach etwas draus!“ Anschließend singt die Schülerin Chanije Sulejmani, die die zahlreichen Anwesenden begeistert und zum Mitklatschen bewegt. Die Klasse 10 b zeigt Fotos von ihrer Abschiedsfahrt nach Spanien. Doch natürlich stehen auch ernste Punkte auf dem Programm. So betreten Hanna Pickert und Emisley Baluane die Bühne. Beide teilen sich den Posten des Schulsprechers und trauen sich trotz Nervosität auf die große Bühne.
Emisley Baluane sorgt mit einer freien Begrüßung sogleich für ein paar Lacher, seine Mitschülerin Hanna möchte den Abgängern etwas mit auf den Weg geben: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst“, beginnt sie ihre Ansprache mit einem Zitat des 35. US-Präsidenten Kennedy.
Disziplin zeigen
Im weiteren Leben sollten die Abgänger nicht auf Kosten anderer leben, sondern Nächstenliebe und Disziplin zeigen. „Engagiert euch! Fragt nicht nur nach Rechten, sondern auch nach Pflichten und zeigt euren Mitmenschen, was in euch steckt!“, fordert die Schulsprecherin. Nach der Rede hat Schulleiter Mayböhm etwas Besonderes anzukündigen: „Was wir Ihnen als Nächstes zeigen, ist so schräg, dass wir es portionieren und über das Programm verteilen mussten“, sagt er und lacht. Denn die Schüler der Klassen 10 a und 10 f haben sich je zu zweit vor die Kamera gesetzt und schonungslos ihre Eindrücke von den Lehrern wiedergegeben. Doch an der Kennedy-Schule versteht man schließlich Spaß. So schlagen die Lehrer gleich darauf zurück, und zwar mit kleinen Videosequenzen, in denen sie die besten Ausreden der Schüler, etwa für das Verspäten oder das Vergessen von Hausaufgaben, auf die Spitze treiben. Was von den Schülern begeistert aufgenommen wird.
Gute Quote erreicht
Mayböhm lässt es sich nicht nehmen, seine Schützlinge mit einer Rede zu verabschieden. „Ordnung ist das halbe Leben!“, gibt er ihnen mit auf den Weg. Doch neben Straßenverkehrsordnung oder Kleiderordnung sei auch wichtig, was sich im Kopf und im Herzen abspiele. Auch hat er die Zahlen zum Abschluss: „Die Qualität der Abschlüsse muss uns keine Bange machen, denn 92 Prozent der Hauptschüler und 98 Prozent der Realschüler haben den Abschluss geschafft.“ Das sei eine Erfolgsquote von insgesamt 190 Prozent, witzelt er. Auch nimmt er gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die Ehrung für die besten Schüler vor. Die Kennedy-Uhr gibt es als Preis. „Auch wenn jeder auf seinem Smartphone die Uhrzeit hat, finden wir, dass dies ein schönes Geschenk ist“, sagt er.
Im Hauptschuljahrgang werden Sofie Ranocha mit einem Schnitt von 1,9 und Ufuk Solum, ebenfalls mit Notendurchschnitt 1,9, ausgezeichnet. Im Realschulzweig haben 21 Jugendliche eine Eins vor dem Komma geschafft, beste Schüler sind hier Jakob Pfeiffer und Tim Niklas Wittenbreder, beide mit einem Schnitt von 1,5. Unter den Mädchen haben Vivian Enukoha und Nelly Harms mit 1,0 die stärksten Noten. Auch wird Sven Fortak für sein langes Engagement als Leiter des Sanitätsteams geehrt. Bürgermeister Stöhr gibt den Abgängern mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie etwas finden, was Sie gerne machen. Das heißt nicht, dass man dabei immer Spaß haben muss, sondern, dass man überzeugt ist von dem, was man tut.“