Nun wird’s wirklich konkret: Im kommenden Jahr will die Stadt das Stadion an der Waldhohl zu einem Sportzentrum ausbauen. Denn das Stadion leidet unter einem schweren Geburtsfehler.
Karben. Mit einem drei Meter hohen Wall soll das künftige Wohngebiet Waldhohl in Groß-Karben vor möglichem Lärm der benachbarten Sportplätze geschützt werden. Das kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. Er stellt erstmals die konkreten Planungen für den Neubau des KSG-Fußballplatzes und des daneben vorgesehenen neuen Funktionsgebäudes am Stadion an der Waldhohl vor.
„Wir haben dort oben ein tolles Gelände, aber es liegt jedes Wochenende brach“, erklärt Rahn. Grund sei, dass das Stadion seinerzeit ohne ein Gebäude gebaut worden sei, das Duschen und Umkleiden beherbergt. So ist das Stadion für die Sportler nicht sinnvoll nutzbar. Größere Veranstaltungen sind deshalb eine Seltenheit. „Viele Karbener wissen nicht einmal, dass wir in Karben so ein schönes Stadion haben“, seufzt Rahn.
Das soll sich ändern: 2016 soll das zweistöckige Gebäude für die Sportler entstehen. Anlass ist, dass ohnehin der Fußballplatz der KSG 1920 verlegt wird: Der Traditionsverein soll oberhalb des Stadions einen neuen Kunstrasenplatz erhalten, da sein bisheriges Spielfeld am Schlosspark zum Wohngebiet umgewandelt und mit Häusern bebaut wird (wir berichteten).
„Mindestens eine Dreiviertelmillion Euro“ werde das neue Funktionsgebäude kosten, schätzt Rahn. Zehn Jahre alte, aber von der Vorgängerregierung nie realisierte Planungen für ein solches Haus hätten sogar Baukosten von wenigsten 800 000 Euro vorgesehen gehabt. Eine weitere Million werde der Bau des neuen Kunstrasenplatzes kosten. Finanziert werden könne beides nur, indem der alte Sportplatz als Bauland verkauft werde.
Den neuen Platz und das Gebäude möchte die Stadt gern ab dem kommenden Frühjahr errichten und beides bis zum Herbst fertig bekommen. Die Bauarbeiten sollen fünf bis sechs Monate dauern. Doch auf dem alten Sportplatz-Areal sollen im Frühjahr oder Sommer bereits die Bagger anrollen.
Nur maximal für eine kurze Übergangszeit könne man es den Zwanzigern zumuten, vorübergehend einige Spiele auf dem Sportplatz in Okarben ausrichten. Das dortige Funktionsgebäude aber könne niemandem auf Dauer zugemutet werden, räumt Rahn ein.
Lärm wird abgeschirmt
Den neuen Fußballplatz sowie das Stadion soll mit einem drei Meter hohen Lärmschutzwall vom Baugebiet Waldhohl abgeschottet werden. Jenes soll ebenfalls ab kommendem Jahr auf dem Areal nördlich des Stadions bis hinüber zur Heldenberger Straße erschlossen werden. Der Wall werde extra direkt an den Spielfeldern errichtet, um den Lärm an der Quelle abzuschirmen, erläutert der Bürgermeister. Hinter dem Wall bleibe noch ein Abstand von 80 Metern bis zu den ersten Häusern. „Heute sind es nur zehn Meter Abstand“, erinnert Rahn.
Zurzeit laufen im Rathaus letzte Planungen für den Vorentwurf. Aktuell habe die Stadt die Planungsarbeiten ausgeschrieben. Als nächstes wolle die Stadt den Stadion-Nutzern die Vorentwürfe vorstellen. Außer der angrenzenden Kurt-Schumacher-Schule sind das der KSV Klein-Karben, der TV Rendel, die TG Groß-Karben. Diese Vereine sollten im neuen Funktionsgebäude ihre Duschen, Umkleide und Lagerräume im Erdgeschoss erhalten, erläutert Rahn. Die KSG könne ihr neues Vereinsheim dann im Obergeschoss einrichten.
Nachdem der Planungsverband bereits Einverständnis für die Erweiterung des Sportgeländes in Aussicht gestellt habe, „sollte das pünktlich klappen“, ist der Bürgermeister zuversichtlich. „Das gibt ein tolles Stadion.“