Niederdorfelden. Der Friedhof in Niederdorfelden hat eine neue Urnenwand, die Platz für weitere 84 Urnen bietet. Es ist der erste Abschnitt einer langfristigen Entwicklung. Insgesamt sind für die nächsten 20 Jahre 312 Kammern in fünf Bauabschnitten geplant.
Bisher hat die Gemeinde eine einzige Urnenwand mit 108 Kammern – davon sind nur noch sechs frei. „Hier in Niederdorfelden haben wir zehn bis zwölf Bestattungen pro Jahr“, sagt der Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). Fast 90 Prozent der Bürger würden in Urnen beigesetzt, ergänzt er. Das kommunale Friedhofskonzept in diesem Rahmen hat Architekt Reinhard Schott erstellt. Schott, der für die SPD im Gemeindevorstand sitzt, arbeitete dafür auf ehrenamtlicher Basis.
Niederdorfelden hat derzeit knapp 3900 Einwohner. Doch es werden mehr. Denn in drei bis vier Jahren soll ein Neubaugebiet entstehen, das weiteren 500 bis 600 Neubürgern Platz bietet. Mit zehn Grabräumungen pro Jahr gebe es auch Platz auf dem Friedhof.
Immer mehr Bürger entschieden sich trotzdem für eine Urnenbeisetzung, sagt Büttner. Für die neue Urnenwand seien 60 000 Euro im Haushalt veranschlagt worden. 45 000 Euro kostete sie dann.
In das Entwicklungskonzept einbezogen wurde auch die Renovierung der Trauerhalle, erläutert Schott: „Die alten Kühlzellen werden abgebrochen. Pflanzenbewuchs wird entfernt und zwischen den Pfosten feste Verglasungen eingefügt, damit in kühlerer Jahreszeit die kalte Luft nicht einströmen kann.“ In der Nordwestecke des Friedhofs soll für rund 100 000 Euro ein 20 Quadratmeter großes Mehrzweckgebäude entstehen.
Das neue Gebäude enthält eine barrierefreie Toilette, einen Geräte-und Abstellraum und Umkleiden. Hinzu kommen eine Wickelklappe, Liege, Notfallkoffer und ein Defibrillator zur Ersten Hilfe bei Herzanfällen. Sponsoren für das Gerät werden noch gesucht.
Einweihung des Mehrzweckgebäudes ist wahrscheinlich im Dezember 2015. Zweieinhalb Jahre habe es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert, heißt es. (gia)