Seit dem Jahr 2000 bewohnt die Storchendame Frieda ihren Horst auf der Gronauer Storchenwiese. Seit 2006 ist ihr Partner Fritz III. bei ihr. Auch in diesem Jahr hat das Storchenpaar Nachwuchs. Der muss nach der Geburt registriert werden. So gibts den tierischen Personalausweis: einen Ring.
Bad Vilbel. Erfolgreich geschnäbelt hat in diesem Jahr erneut die Gronauer Storchendame Frieda mit ihrem Hahn Fritz III. Seit 2006 zieht das Paar seinen Nachwuchs in dessen Horst auf der Gronauer Storchenwiese von Klaus Hermann groß. Aufgestellt wurde das Gronauer Storchennest am 7. März 2000. Frieda bezog den Horst mit ihrem ersten Partner bereits am 2. April 2000.
Lange Namensliste
Seither dulden die Gronauer Störche keine Nachbarn in ihrem Revier. Aus diesem Grunde blieb der zweite Horst erneut verwaist. Fritz III. und seine „Gattin“ Frieda haben wieder viel zu tun. Drei hungrige Schnäbel müssen mit Nahrung versorgt werden. Damit der Nachwuchs groß und stark wird, benötigt jeder Jungstorch mindestens zehn Mäuse am Tag. Für zwei Stunden ihren Hunger glatt vergessen haben die drei Jungstörche am Montagvormittag. Da blickte das Trio voller Neugierde über den Rand seines Horstes nach unten. Dort hatten sich auf ihrer Wiese 47 Grundschüler mit ihren Lehrerinnen Stefanie Diehm und Janina Rusin aus der Pferde- und Entenklasse des Gronauer Stadtschulzweiges versammelt. Laut erzählend rannten sie einzeln oder in Gruppen über die große Wiese, um zu spielen oder das Gelände zu erforschen.
Nachdem alle die Störche in ihrem Horst bestaunt hatten, packten die Erst- und Zweitklässler ihre Pausenbrote und Getränke aus. Sabine Hermann spendierte den Ausflüglern einen Berg voller leckerer Schoko-Muffins. Danach zückten die Lehrerinnen eine lange Liste mit Mädchen- und Jungennamen. Bei der mit Handzeichen durchgeführten Wahl entfielen die Mehrheiten auf Moritz, Nick und Lara. Petrus schickte pünktlich zur Ferntaufe einen leichten Sommerregen.
Vor der Taufe
Vor der Taufe hatten die drei Gronauer Jungstörche bereits am 1. Juni von Beringungshelfer Rolf Braun ihre tierischen Personalausweise erhalten. Er war von dem zuständigen Beringer Udo Seum von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz geschickt worden. Rolf Braun folgt dem langjährigen Beringer Richard Mohr aus Oberursel nach, der in den Ruhestand ging. Zum elften Mal dabei war der Rendeler Unternehmer Helmut Mertins. Er stellte wieder seine kleine Arbeitsbühne zur Jungstorchberingung kostenlos zur Verfügung. Geschickt befestigte Rolf Braun die Ringe an den linken Beinen der drei Jungstörche. Die fielen, kurz bevor der Beringungshelfer sie erreichte, in die sogenannte Akinese (Totstell-Reflex). So konnte Rolf Braun jedem ohne große Anstrengung einen Elsa-Ring (European-Laser-Signed-Advanced-Ring) unterhalb ihres Sprunggelenks befestigten. Während der Taufe ihres Nachwuchses waren die Storcheneltern mit der Futtersuche auf den Wiesen beschäftigt. Klaus Hermann berichtete den Schülern zudem, dass die Gronauer Storcheneltern seit vielen Jahren in Deutschland überwintern.