Noch eine ganze Hälfte Sommerferien liegt vor uns und wir dürfen weiterhin kräftig schwitzen. Es ist Hochsommer, wie man es sich als Kind immer gewünscht hat, um den ganzen Tag im Schwimmbad zu sein. In Gedanken habe ich die Schulerlebnisse der letzten Wochen abgelegt. Nur eine Sache geht mir immer wieder durch den Kopf. In der letzten Schulwoche haben mich bei äußerlichen 31 Grad Kinder der ersten Klasse auch innerlich zum Schwitzen gebracht:
„Herr Pfarrer, warum ist Adam der erste Mensch und wie war das?“ Meine Antwort: „Die Menschen sind schon vor 2500 Jahren zu der Erkenntnis gekommen, dass der erste Mensch nicht von einer Mutter geboren sein kann. Der erste Mensch kann nur von Gott gemacht sein und zwar aus Erde. Erde heißt Hebräisch: Adamah.“ Daraufhin streckte ein anderer Schüler seine Hände weit nach vorne aus, fing an schwerfällig zu gehen und mit dunkler Stimme zu rufen: „Ich bin ein Erdmonster.“
Mir wurde heiß und ich versuchte nun wissenschaftlich nachzulegen: „Also wisst ihr, selbst die Wissenschaftler haben festgestellt, dass in grauer Vorzeit alles Leben sogar aus dem Wasser gekommen ist. Schaut mal zwischen Euren Fingern. Da seht Ihr noch Reste von Schwimmhäuten.“ „Ja, bei mir auch. Ich bin ein Fisch. Und wie ist das mit Gott? Ist der auch geboren worden und von wem stammt Gott ab?“ Ich malte einen Kreis an die Tafel und sagte: „So wie ein Kreis weder Anfang noch Ende hat, so gab es Gott auch schon immer.“
Zum Glück klingelte es, bevor den Schülern noch heißere Fragen einfielen. Auch ich ging in die Pause und traf einen Drittklässler, der von mir wissen wollte: „Gott ist doch allmächtig. Kann er dann einen schweren Felsen erschaffen, den er nicht hochheben kann?“ Jetzt fing ich wirklich zu schwitzen an: Kann Gott ihn nicht erschaffen, dann ist er nicht allmächtig. Kann er ihn nicht hochheben, dann ist er auch nicht allmächtig. Das war ein echtes Dilemma. Ich dankte ihm für seine Frage und erklärte, dass Gott größer ist, als alles, was wir denken können. Von daher ist die Antwort größer als alles, was wir an Erklärungen finden.
Wie freue ich mich schon wieder auf das Ende der zweiten Halbzeit, um wieder neu Fragen der Schüler zu beantworten und dabei schwitzen zu dürfen, wenn es draußen wieder kühler wird.
Fröhliches Schwitzen wünscht Ihr
Pfarrer Eckart Dautenheimer, Burg-Gräfenrode + Okarben