Gute Nachrichten von der Baustelle der Nordumgehung Groß-Karben: Die Arbeiten kommen zügig voran, liegen voll im Zeitplan. Allerdings ist der erste schon fertige Abschnitt der Straße seit Monaten gesperrt. Und wird es noch ein paar Monate lang bleiben: Erst werden noch Zuckerrüben geerntet.
Karben. Etwas mehr als einen Kilometer lang ist der schon fertige Abschnitt zwischen der Landesstraße Groß-Karben–Burg-Gräfenrode und der Kreisstraße nach Heldenbergen. Fahren darf dort dennoch kein Auto.
Grund: Noch fehlt der Lärmschutzwall, der die Anwohner am nordöstlichen Ortsrand schützen soll. Ihn zu bauen, hatte die Stadt den Gegnern des Projekts zugesagt – damit die im Gegenzug ihre Klage fallen lassen und so den Weg für den Baubeginn frei machten. „Die Baufirma steht bereit“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). 150 000 Euro soll der Extra-Wall kosten. Er wird es in Groß-Karben noch leiser machen, als es die gesetzlichen Vorgaben fordern.
Fahrbahn entsteht
Doch warum starten die Bauarbeiten nicht endlich, damit danach auch die Straße geöffnet werden kann? „In den Ackerflächen, auf denen der Wall errichtet wird, stecken noch Zuckerrüben“, erklärt der Bürgermeister. Deren Ernte, die in Kürze erfolgen soll, wolle man noch abwarten. Zum einen habe sich die Freigabe der Straße ohnehin schon lange verzögert, zum anderen sei der verkehrliche Nutzen dieser kurzen Teilstrecke noch gering.
Daher sei es nicht sinnvoll, nun wegen ein oder zwei Wochen die Ernte unterzupflügen, findet Rahn. „Wir haben den Landwirt aber schon aufgefordert, dass die Rüben zügig wegkommen.“
Auf dem zweiten der drei Bauabschnitte geht es derweil zügig vorwärts. „Die Arbeiten sind nach wie vor im Plan“, sagt Joachim Schmidt von der Landesstraßenbehörde „Hessen Mobil“. Über den Sommer ist der Wall in die Höhe gewachsen, auf dem die Straße zu den Brücken über Nidda und Main-Weser-Bahn ansteigt. Ebenso ist die Anschlussstelle Brunnenstraße gut erkennbar. Bis Ende des Jahres sollen die Erdarbeiten für die Straßentrasse ebenso fertig werden wie der Bau der neuen Wirtschaftswege drum herum – zumindest „bei entsprechender Wetterlage“, schränkt Joachim Schmidt ein. Im nächsten Jahr liege dann der Fokus auf der „Herstellung des Oberbaus“.
Wieder Sperrungen
Zugleich laufen die Arbeiten am Bau der Brücke über die Bahnstrecke Frankfurt–Friedberg. Dort werden derzeit die Widerlager hergestellt. Dafür können die Bauarbeiter am Wochenende 24./25. Oktober unter anderem Sperrungen der Bahnstrecke nutzen, die nötig werden, weil die Bahn in Friedberg ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb nimmt. Mehrfach in dieser Woche bis 25./26. Oktober fahren spätabends Züge der S-Bahn S6 deshalb nur auf Teilstrecken.
Im Frühjahr sollen dann die Arbeiten an Bauabschnitt eins beginnen, dem Anschluss der Nordumgehung an die Bundesstraße B3 in Höhe des Berufsbildungswerks inklusive Umbau der Zufahrt zum Rewe-Center. Dann würden auch „Verkehrseinschränkungen der B3“ nötig, kündigt Joachim Schmidt an.
Wo, was und wie lange gesperrt wird, sei aber noch nicht terminiert. Doch das Ziel sei unverändert, erinnert Bürgermeister Rahn: „Die Eröffnung der Nordumgehung im November 2016.“ (den)