Es ist nur ein kleines Bauprojekt, aber dafür umso prominenter: Am City-Kreisel hat die Stadt damit begonnen, die Mitte und die umliegenden Flächen zu gestalten.
Karben. Die leeren Zentren von Kreisverkehren regt Menschen zu kreativen Gestaltungsideen an. Die Karbener machen da gerne mit. War Kreisverkehr eins in Klein-Karben mit „nur“ vier Bäumen geschmückt worden, hatte es Kreisverkehr zwei in Burg-Gräfenrode mit der Liesel-Statue in der Mitte schon zu ganz eigenem Aussehen gebracht. Kreisverkehr Nummer drei nun wird der künstlerisch wohl anspruchsvollste.
Vor wenigen Tagen haben die Bauarbeiten an den Grünflächen des City-Kreisels in der Bahnhofstraße im Stadtzentrum begonnen. Ein kleiner Hügel von 70 Zentimetern bis einem Meter Höhe entsteht, so dass das Kreiselinnere von allen Seiten auch gut sichtbar ist. „Dadurch wirkt es dreidimensional“, sagt Michael Soborka vom Fachdienst Bauen im Karbener Rathaus.
Nachts beleuchtet
Türkisblaue Glassplittersteine werden am Boden angeordnet und sollen einen Flusslauf imitieren. Statt Gras bildet Granulat die Basis am Boden, damit Gräser und Stauden darin wachsen, erläutert Soborka. Felsenbirnen, mehr Busch als Baum, werden gepflanzt und fortan nächtens angestrahlt. Allein das dürfte die Mitte des Kreisverkehrsplatzes zum Hingucker machen.
Zusammen mit dem Kreisel-Innern werden auch die Grünflächen rund herum neu gestaltet, alles zusammen 50 000 Euro teuer. Auch hier sind laut Bürgermeister Guido Rahn (CDU) Pflanzflächen mit Stauden und Gräsern vorgesehen.
„Das passt sich unserem bisherigen Konzept an“, sagt Rahn. Beispielsweise an der nahen Gehspitze-Kreuzung waren die Grünflächen bereits derart umgestaltet worden, ebenso am Ortseingang Petterweil.
Der doppelte Vorteil für die Stadt: Die Grünflächen sehen viel hübscher aus als früher, meist steht irgend eines der Gewächse in der Blüte, vom Frühjahr bis in den Winter hinein. Zugleich ist der Pflegeaufwand erheblich geringer. Neben dem Abmähen der Gräser zum Ende des Winters hin ist laut Bürgermeister höchstens ein weiterer Pflegegang nötig, falls überhaupt.
Den Grünplan für die Stadt hat Landschaftsarchitektin Hildegunde Henrich aus Liederbach erstellt. Nach und nach will Rahn die kleinen Grünflächen auf Verkehrsinseln und an Straßenrändern in die leichter zu pflegenden Stauden- und Gräserbeete umwandeln. Die Reaktionen darauf seien äußert positiv. Rund zwei Wochen lang sollen die Arbeiten am City-Kreisel dauern. Einschränkungen für Autos oder Fußgänger bedeuten sie nicht – auch wenn Bagger immer mal wieder die Fahrbahn kreuzen.
Mit der Gestaltung werden die Grünflächen an die benachbarten angepasst. Die Frankfurter Volksbank hat ihr Außengelände im gleichen Stil von Hildegunde Henrich gestalten lassen. Auf dem Grünstreifen vor dem Rewe-Markt Fuchs hat die Stadt bereits einige weitere Felsenbirnen gesetzt, als darunter vor einigen Monaten der Geringsgraben in ein unterirdisches Rohr verbannt wurde. (den)