Der St.-Pauli-Fanclub Schönecker Skulls hat Flüchtlingskinder zum Weihnachtstheater in den Bürgertreff eingeladen. Die außergewöhnliche Spen- den-Idee richtete sich an Kinder von Asylbewerbern zwischen drei und zehn Jahren und deren Begleiter.
Schöneck. Nach und nach treffen immer mehr Asylbewerber und Schönecker Familien mit ihren Kindern vor dem Bürgertreff ein. Dass das Wittener Kinder- und Jugendtheater das Theaterstück „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ spielt, hat sich herumgesprochen. Boekhoff übergibt insgesamt 25 Eintrittskarten an Gena Firnges, Koordinatorin des Arbeitskreises Asyl Schöneck. „Die Spende resultiert aus Einnahmen beim Hohe-Straße-Fest im September. Wir stockten die Einnahmen in Höhe von 140 Euro um weitere 100 Euro auf und verwendeten diese für die Weihnachtstüten und die Eintrittskarten“, sagt Boekhoff. Den 22 Mitgliedern des Fanclubs, der sich vor sechs Jahren gegründet hat, war es wichtig, Sachmittel zu spenden und kein Geld. Laut Boekhoff fand der Arbeitskreis Asyl die Idee sehr gut, den Kindern Kultur zu vermitteln, „damit sie unser deutsches Weihnachten kennenlernen“.
Die soziale Integration von anerkannten Asylbewerbern sei dem Fanclub wichtig und ein Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Der Fanclub setze sich seinen Möglichkeiten entsprechend für soziale Projekte ein. So wurden die Rabeneltern, der Schönecker Förderverein für die Betreuung von Grundschulkindern, 2014 mit einer Spende unterstützt.
Das Vereinsleben sieht Ausflüge und Kegeln vor und den Besuch von Auswärtsspielen des FC St. Pauli. „Der Fanclub ist eine Bereicherung für Schöneck. Mit immer neuen Ideen und Kreativität macht der Verein von sich reden und spendet jedes Jahr für soziale Zwecke in Schöneck“, sagt Bürgermeisterin Conny Rück (SPD).
Firnges freut sich über die Unterstützung: „Die Kinder und Eltern, die hier Asyl suchen, sind glücklich, dass sie in Schöneck auf so viel Hilfsbereitschaft treffen.“ Wenn sie von Asylsuchenden in Schöneck spricht, spricht sie von Menschen, die aus Pakistan, Eritrea, Äthiopien und Syrien geflohen sind. Mittlerweile lebten 140 Flüchtlinge in der Gemeinde. Hilfsmaßnahmen für sie werden vom Arbeitskreis Asyl koordiniert.
Berührungsängste kennen die Schönecker und die Asylbewerber nicht. Das gemeinsame Erleben des Theaterstücks macht das deutlich. Befreiendes Lachen ist zu hören, Applaus wird gespendet. Die Kinder freuen sich über die Kunststücke der Schauspieler.