Der echte Knaller auf der Mitgliederversammlung des Kultur- und Sportvereins (KSV) Klein-Karben 1890 ist die offizielle Namensänderung in Karbener Sportverein (KSV) im 126. Jahr des Bestehens. Die vollständige Wiederwahl des Vorstands wird Randnotiz.
Karben. Als einverstanden erklärten sich die Mitglieder des KSV Klein-Karben, künftig Karbener Sportverein zu heißen. „Die Kultur hat sich schon seit einiger Zeit aus dem Verein verabschiedet“, erklärt Ute Birkmeyer, die bei der Neuwahl des Vorstands als Beisitzerin bestätigt wird.
Fast 1600 Mitlgieder
Karbens größter Verein beschließt, was bei den Mitgliedern längst beschlossene Sache ist. Der im zehnten Jahr als Vorsitzender wieder gewählte Jörg K. Wulf fasst es in Worte: „Der Verein ist für alle Karbener da.“ Klein-klein wäre es, auf eine Abgrenzung der Stadtteile weiterhin zu bestehen. Als eine strategische Entscheidung will er die Namensänderung zudem in zwei Punkten verstehen. „Es bedeutet, dass alle Neu-Karbener wissen, dass wir ein Verein für alle sind. Und wir wollen den anderen Vereinen in Karben damit anbieten, dass sie sich gerne an uns wenden dürfen, wenn sie etwa unter unser Dach kriechen möchten.“
1564 Mitglieder zählt der größte Verein Karbens in diesem Jahr. „Die Zahlen sind leicht rückläufig“, räumt Wulf ein. Eine Verbindung zu den im Jahr 2015 abgerückten Fußballern, die sich als eigener Verein im Sommer unter dem Namen Fußballclub (FC) Karben aufstellten, gebe es nicht. Hier seien eher Doppelmitgliedschaften entstanden. Den Rückgang verzeichneten die Abteilungen Turnen, Tischtennis und Tanzen, deren Jahresberichte dennoch eine positive Bilanz verzeichnen. Immerhin 114 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen fährt der KSV jährlich ein.
„Wir haben aber auch einige Herausforderungen“, betont Wulf. Im vergangenen und in diesem Jahr zählt dazu in erster Linie die als Renovierung geplante Investition in die Vereinsanlage. Diese wurde rasch zu einem Sanierungsfall. „Das ist eine sehr große Belastung für unser Budget und eine große Aufgabe für mich“, seufzt der KSV-Vorsitzende. Ohne Zuschüsse seien die Investitionen nicht zu stemmen.
Wasserschaden
Den Beginn machte der Seiteneingang zur Tennishalle, wo der Fußboden erneuert wurde. Die ehemaligen Duschen und Umkleidekabinen für die Seniorenfußballer und die Tennisabteilung erhielten komplett neue Fliesen und die sanitären Installationen wurden erneuert. Überall war Wasser unter die Fliesen geraten. „Pfusch am Bau“, ärgert sich Wulf. Doch die Arbeiten mussten weiter ausgedehnt werden, als schließlich der Pächter im Vereinsheim wechselte. „Hier musste das Chaos elektrischer Installationen auf dem Dachboden und in den 40 Jahre alten Schaltkästen durch neue, den heutigen Vorschriften entsprechende Einrichtungen geändert werden.“ Doch zugleich freut er sich über die Neuerungen vor der Übergabe an Elizabeth Günther, die mit nur wenig Verspätung am 15. März den Betrieb der Gastronomie in renovierten Räumlichkeiten aufnahm.
Noch bevor die Vereinsmitglieder über den neuen Vorstand entscheiden, ernennt Sylvia Bayer den seit 1951 dem Verein zugehörigen Dieter Peter zum Ehrenmitglied. Ebenso Lutz Schuldt, Jahrgang 1940. In einer Satzungsänderung wird im weiteren Verlauf des Abends das Höchstalter von 50 Jahren für den Ehrenrat als nach oben offen definiert.
Schließlich geht es an die Neuwahl des Vorstands. Auch der neue Karbener Sportverein wird die nächsten zwei Jahre unter dem Vereinsvorstand von Jörg K. Wulf bestehen. Zweiter Vorsitzender bleibt Manfred Glebe, Beisitzerinnen für Finanzen und Vorstand sind Kerstin Gottsleben und Ute Birkmeyer, Vereinsprotokolle schreibt Heike Gerhard-Kraus, Pressewart ist Sebastian Görlich und Vereinsjugendleiter. Bestätigt werden auch die Kassenprüfer Thomas Görlich, Uwe Teifke, Jochen Schmitt, Heike Gerhard-Kraus und Gerd Bullmann.