Beim Neujahrsempfang der Sozialdemokraten haben zwei Frauen die Hauptreden gehalten. Gisela Stang ist schon Bürgermeisterin in Hofheim, Susanne Kassold möchte es erst noch werden – in Karben am 6. März.
Karben. Ein Gläschen Sekt zum Empfang, dazu musikalische Begleitung von der Bühne, das ist Tradition bei den Sozialdemokraten und hebt die Stimmung. Die war nicht gerade überschäumend im großen Saal des Albert-Schäfer-Hauses in Petterweil, sondern von freundlichem Optimismus getragen. „Wir wünschen uns ein gutes Wahlergebnis und eine hohe Wahlbeteiligung“, legte Christel Zobeley, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, vor. Eine Aufforderung nicht ohne Grund, denn die Genossen hätten sich den Saal sicher ein wenig voller gewünscht. Begrüßt werden konnte Ingrid Lenz (CDU), Stadtverordnetenvorsteherin, sowie Vertreter von Vereinen, Kirchengemeinden und Gewerbebetrieben. Gekommen war auch Franz Wild, der Leiter der Kurt-Schumacher-Schule.
Mehr Zusammenhalt
Bürgermeisterkandidatin Susanne Kassold strebt den Chefsessel im Karbener Rathaus an und ist Hoffnungsträgerin der Karbener Genossen. Ein Vorbild, wie es mit der Eroberung des höchsten Verwaltungsamtes einer Stadt klappen kann, hatte sie vor Augen mit der Gastrednerin und Parteifreundin Gisela Stang, stellvertretende Vorsitzende der hessischen SPD und seit 14 Jahren Bürgermeisterin von Hofheim.
Stang warf einen Blick auf die gesellschaftliche Gesamtsituation und Auswirkungen auf die Kommunen. Sie warnte davor, wieder Mauern hochzuziehen, um Flüchtlinge abzuhalten. Überhaupt sei es viel nötiger, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzustehen statt zu polarisieren. Dazu gehöre eine Politik, die für bezahlbaren Wohnraum sorge. „Wir brauchen gleichwertige Lebensverhältnisse.“ Als Kommunalpolitikerin mache sie sich Sorgen darum, dass arme Kommunen in den Bereichen Sport, Bildung und Kultur vieles „platt machen müssen“.
Dann präsentierte sich die Kandidatin Kassold. „Ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin, wird sich hinterher zeigen“, sagte diese. Und machte sich daran zu beweisen, dass sie die richtige Kandidatin sei. Ihre Grundüberzeugungen als Sozialdemokratin habe sie in der Ära Kohl und der Ära Walter Wallmann als CDU-Bürgermeister in Frankfurt erworbenr. „Damals ist mein Interesse an sozialer Gerechtigkeit gewachsen und meine Überzeugung, dass die Bürger einbezogen werden müssen, wenn es um Dinge in ihrer Stadt geht.“ In Karben kenne sie sich nicht erst seit jüngster Zeit aus, sondern habe schon vor Jahren als Mutter zweier Söhne auf den Fußballplätzen in Karben gestanden.
„Karben weiterdenken“, ist das zentrale Wahlkampfmotto von Kassold. Sie benannte ihre wichtigsten Ziele im sozialen Bereich, etwa den qualitativ guten Ausbau der Kinderbetreuung, den Umweltschutz, die Mobilität für jung und alt und mehr Transparenz für Entscheidungen im Rathaus.
Kassold konzentrierte sich auf die Kommunalpolitik, nannte Ziele. Den Jugendclub Groß-Karben erhalten, sozialen Wohnungsbau, Einführung eines Karben-Passes für sozial schwache Bürger. „Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit“, war ihr Schlusswort. Eine Rede, die von Beifall unterbrochen war und zufrieden stellte.