Wohnungsknappheit, explodierende Grundstückspreise und steigende Mieten bereiten den Menschen im Ballungsraum Rhein-Main große Schwierigkeiten. Studierenden und Auszubildenden macht diese negative Entwicklung gerade auch in Bad Vilbel zu schaffen, erklärt die SPD Bad Vilbel.
Bad Vilbel. Nicht nur dem Gebot der Wirtschaftlichkeit seien Kommunen verpflichtet, sondern zugleich auch dem Gemeinwohl und der Daseinsvorsorge. Dazu gehöre es, für Wohnraum zu moderaten Preisen auch für junge Menschen und für Familien durch gefördertes Bauen zu sorgen.
„Leider hat die Stadt Bad Vilbel in den letzten Jahren diese Belange komplett ausgeblendet“, kritisieren die Genossen. Der Verkauf von städtischem Bauland an der Krebsschere und Im Schleid zum Höchstgebot an große private Investoren sei bislang die „einzige städtische Maxime“. Dies trage allerdings dazu bei, dass sich Miet- und Wohnungseigentumspreise stark verteuern, geben die Sozialdemokraten zu bedenken.
Die zwei stellvertretenden SPD-Vorsitzenden, Katja Koci und Isil Yönter, sowie Christian Euler, alle drei sind Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung, möchten diesen Missstand gerne ändern und haben deshalb den Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main, Konrad Zündorf, zu einem Meinungsaustausch nach Bad Vilbel eingeladen.
Das Studentenwerk Frankfurt betreut etwa 70 000 Studierende an sechs Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet und bietet hier WG-Zimmer und Single-Wohnungen für rund 3 Prozent der Studierenden an, wobei die Zielvorstellung ist, diesen Anteil bis auf 10 Prozent zusammen mit anderen Trägern in den nächsten Jahren zu erhöhen.
Konrad Zündorf machte sich von der Verkehrsinfrastruktur und der Nahversorgung vor Ort in der Quellenstadt ein Bild. Die direkte Anbindung an die 30-er Buslinie zur Haltestelle Niebelungenplatz/FH Frankfurt und die S-Bahn-Verbindung mit der S 6 nach Frankfurt stellte er positiv heraus. Auch in Bad Vilbel hätte perspektivisch ein Bauvorhaben für etwa 50 bis 100 Studierende gute Realisierungschancen, stimmten die Gesprächsteilnehmer überein, vorausgesetzt, es bestünde ein entsprechender politischen Wille vor Ort. So könnten 12 bis 15 Wohneinheiten mit drei bis vier Plätzen pro Wohneinheit für rund 50 Studierende entstehen. Mit der ABG Holding in Frankfurt als Partner wurde dort ein Bauvorhaben umgesetzt, wobei das Studentenwerk als Pächter für 20 Jahre einen Wohnkomplex sogar komplett übernimmt. Ähnliches wäre auch für Bad Vilbel vorstellbar. (sam)