Bad Vilbel. Für den Tannenweg wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Diesen Beschluss fasste in der jüngsten Parlamentssitzung die breite Mehrheit von CDU, SPD und FDP. Allein die Fraktion der Grünen stimmte dagegen. Das „aus dem Wald gestanzte Wohngebiet“ müsse wieder Wald werden, forderte Alf Haubitz von der Grünen. Alles andere sei „ökologisch, städtebaulich und sozial ein falsches Signal“. Die Häuser der noch bestehenden Siedlung seien nie genehmigt worden: „Sie standen einfach da.“ Er bezog sich auf Werner Neuss (SPD), der sich nicht an eine geplante Bebauung erinnern könne.
„Nur weil Herr Neuss sich nicht erinnert, ist die Siedlung nicht illegal“, antwortete Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Peter Paul (Grüne) forderte einen Nachweis, dass das Baugebiet genehmigt worden sei. Diesen Spieß drehte CDU-Fraktionschef Josef Maetz um: „Wenn Sie die Behauptung aufstellen, die Siedlung sei illegal, stehen Sie in der Beweispflicht.“ Ungeachtet solcher Geplänkel verwies der Bürgermeister auf den Bestandsschutz, demzufolge „auf den Grundmauern der Häuser ganz andere Dinge entstehen könnten, die wir nicht wollen, wenn wir mit einem Bebauungsplan nicht lenkend eingreifen“. Er stimmte Haubitz insofern zu, dass es ein „ökologischer Gewinn für Bad Vilbel“ wäre, wenn dieses Gebiet aufgeforstet werden könnte. Doch dazu müsste das Geld für den Kauf des Privatgeländes anderswo abgezogen werden. Im Übrigen investiere die Stadt in erheblichem Maß in die Umwelt. Unterstützung erhielt er von SPD-Fraktionschef Hans-Ulrich Callies. Auch seine Fraktion unterstütze im Prinzip die Forderung der Grünen. Doch „400 bis 500 Euro pro Quadratmeter“ für den Kauf des Baugebietes auszugeben, um es aufforsten zu können, „das wäre Verschwendung“.
Dass Ausgleichsflächen für die Rodung von gut 3000 Quadratmeter nicht in Bad Vilbel oder einer Nachbarkommune, sondern nur weit entfernt bei Echzell gefunden werden konnten, bedauerten alle Fraktionen. Die Grünen fürchten darüber hinaus, dass der Hang abrutschen könnte. „Dann tragen Sie die Verantwortung“, drohte Hannelore Rabl. Dazu erklärte Stöhr, dass bei jedem Bau der Untergrund untersucht und – wenn nötig – durch Pfahlgründungen stabilisiert werde. Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos) verwies auf die Verantwortung des Bauleiters. (bep)