Bad Vilbel. Die für FDP-Männer so typische gelb-blau gestreifte Krawatte hängt über einem Esszimmerstuhl; über einem anderen baumelt ein Schal der Eintracht. „Ich bekenne mich zu beidem“, sagt Jörg-Uwe Hahn (51). Er ist nicht nur der Chef der hessischen Liberalen, sondern auch begeisterter Fußballfan. Seinen ersten Wahlerfolg verbucht der FDP-Landtagskandidat für den Wahlkreis 25 bereits als Jugendlicher als er Oberstufensprecher an der Friedberger Augustiner-Schule wird. Später tritt er auch bundespolitisch hervor.
In Dortelweil, wo er seit 1969 wohnt, fühlt sich Hahn „trotz einiger Neider“ wohl. Er schätzt die ländliche Atmosphäre, aber auch die Nähe zu Wiesbaden. Wo er sich natürlich auch für Vilbeler Belange wie die Nordumgehung einsetzt.
Entspannung findet er bei Freiluftveranstaltungen wie den Burg-Festspielen, in der eigenen Sauna („Drei Gänge bei 100 Grad – da habe ich richtig gute Ideen!“), beim Tennis, beim Zappen durch die Fernsehwelt oder einem Glas Riesling. Der muss aus dem Rheingau kommen – da ist Hahn Hessen-Patriot. Kein Wunder, dass in seinem Wohnzimmer auch ein Bembel im Regal steht.
1977 zieht Hahn als damals jüngster Abgeordneter in den Kreistag der Wetterau ein; kurz darauf kreuzen sich erstmals seine und Roland Kochs Wege, der ebenfalls frisch im Parlament des Main-Taunus-Kreises sitzt. Seither verbindet die beiden eine Männerfreundschaft, die 1999 in der Hessen-Koalition aus CDU und FDP mündet – „wofür hier in diesem Wohnzimmer in vier oder fünf Nachtsitzungen die Grundlage geschaffen wurde“. Auch heute stehen sich die beiden noch nahe, treffen sich beim Ski-Fahren.
Beruflich habe ihm sein Jura-Studium sehr geholfen: „In der Politik hat man es immer wieder mit Gesetzen zu tun – da hat man schon das Handwerk gelernt, und außerdem lernt man in der Juristenausbildung das strukturierte Arbeiten und das sachliche Umgehen mit Themen.“