Grävenwiesbach. Für die evangelische Kirche Grävenwiesbach könnte das neue Jahr eine böse Überraschung bereithalten. Denn das Dach der Kirche ist undicht. „Eigentlich war es ein Zufall, dass ich die Flecken an der Decke des Innenraumes gesehen habe“, sagt Klaus Rüb, Pfarrer in der Kirche. Zu den Wasserflecken haben sich in der Zwischenzeit ein paar ansehnliche Risse gesellt, die den Kirchenvorstand zum schnellen Handeln veranlassten. Ein Malerbetrieb und ein Dachdecker sollten sich erst einmal den Innenraum und das Dach mit seinen Ziegeln ansehen. „Beim Putz besteht kein Grund zur Besorgnis, da ist soweit noch alles in Ordnung“, atmet der Pfarrer zumindest teilweise auf. Weniger Grund zur Erleichterung gibt es aber, wenn man den Blick etwas weiter nach oben schweifen lässt. Denn dem Dach konnte der Dachdecker kein gutes Zeugnis ausstellen. Das Dach stamme an der Ostseite, wo der Eingangsbereich liegt, aus den 60er Jahren und seit dem sei an dem Dach offenbar auch nichts mehr gemacht worden. Die undichten Stellen, durch die der Regen in den Dachstuhl lief, hat der Dachdecker nun notdürftig beseitigt, so dass es derzeit zumindest erst einmal keinen Grund zur Sorge gibt, dass die Besucher einen Regenschirm aufspannen müssen, wenn sie sonntags in die Kirche gehen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Rüb hat das Problem des undichten Daches mit dem Kirchenvorstand besprochen und gemeinsam kam man zu dem Ergebnis, dass nun doch ein Gutachter beauftragt werden soll, der Dach und Gebälk gründlich unter die Lupe nimmt. „Wir befürchten allerdings, dass auf die Kirche im nächsten Jahr hohe Kosten zukommen werden“, seufzte der Pfarrer. Denn die Entscheidung des Gutachters werde aller Voraussicht nach zwischen Reparatur und Erneuerung fallen. Zahlen konnte der Kirchenmann allerdings noch nicht vorlegen, da ein Gutachter zwischen den Jahren noch nicht beauftragt werden konnte. „Das soll aber Anfang des nächsten Jahres geschehen“, sagte Rüb, der damit beauftragt wurde.
Dass man sich erst jetzt der Problematik des Daches widmet da es feucht ist, ist allerdings kein Versehen derer, die ein wachsames Auge auf das ehrwürdige Gebäude haben. „Wir sehen uns in regelmäßigen Abständen den Dachstuhl an, doch wenn Feuchtigkeit in die Ecken eines Tonnengewölbes dringt, dann ist das für das bloße Auge nicht zu sehen, sondern man kann es erst feststellen, wenn man es öffnet“, wusste Rüb. Und so darf der Gottesmann nun auch gespannt sein, welche Neujahrsüberraschung ihm und seiner Gemeinde in 2008 von dem Gutachter präsentiert wird.
In einem ist sich der Pfarrer aber ganz sicher: Kosten werden in jedem Fall auf den Kirchensäckel zukommen, entscheidend ist dann nur noch die Frage, in welcher Höhe. „Unterstützung unserer Gemeinde in Form von Spenden werden uns dann hoffentlich dabei unter die Arme greifen.“