Bad Vilbel. Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, die zwei neuen Ehrenbürger der Stadt Bad Vilbel. Günter Hinkel, der „Bad Vilbeler Bub“, der die höchste Auszeichnung der Stadt am liebsten mit Tausenden von Mitarbeitern bei der Hassia, Mitgliedern des Tennis-Clubs sowie Mitstreitern im Präsidium des Aufsichtsrates der Volksbank, im Lions Club, im Kirchenvorstand und in den Führungsgremien der hessischen und deutschen Mineralwasserunternehmen teilen möchte. Und Kurt Ochs, der Richter, der sich mit Ausnahme der evangelischen Kirche nicht öffentlich betätigt, sondern „im Stillen gewirkt“ hat, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) vor etwa 200 Festgästen im Kultur- und Sportforum. „Sie stehen dafür, dass Unternehmertum mit sozialen Verpflichtungen einhergeht“, sagte er in seiner Laudatio an Hinkel gewandt. Quasi als “Vilbeler Urquelle“, wenn dieser Name nicht schon geschützt wäre, habe Hinkel seinen „wirtschaftlichen Erfolg von Beginn an mit sozialem und kulturellem Engagement verbunden“.
„Von dauerhaftem Nutzen für unsere Stadt“ seien die Nidda-Renaturierung, das Quellenmuseum, die Vermarktung des Heilwassers aus dem Römerbrunnen, das zusammen mit der Hassia-Quelle den Status der Stadt als „Bad“ sichere, die Förderung der Burgfestspiele und des Quellenfestes sowie das Römer-Mosaik, das „eine wirkliche Attraktion und ein Highlight in unserer Stadt geworden“ sei.
Höflichkeit, Weisheit, Vernunft und Neutralität seien Tugenden, die Kurt Ochs auszeichneten. „Streit zu schlichten, Frieden zu schaffen und zu versöhnen, das waren die Leitlinien, die nicht nur ihre Arbeit als Richter, sondern auch ihr ehrenamtliches Engagement prägten“, sagte Stöhr. Er sei 36 Jahre Vorsteher der Christuskirchengemeinde und 21 Jahre Präsident des kirchlichen Verfassungs- und Verwaltungsgerichts gewesen. Ochs habe „im Stillen das Bekenntnis zur Sozialgebundenheit der Unternehmen der Hassia-Gruppe entscheidend mit geprägt“. Seinen juristischen Sachverstand habe er stets „unentgeltlich mit ganzer Kraft und Gewissenhaftigkeit“ in den Dienst der Stadt gestellt. Auch Pfarrer Klaus Neumeier von der Christuskirchengemeinde gratulierte den einstimmig gewählten Ehrenbürgern. Sie hätten nie ein Hehl daraus gemacht, bewusst ein Leben als Christen zu führen.