Bad Vilbel. Ist evangelisch besser als katholisch? Oder kommen nur die Katholiken in den Himmel? Nein! So plump ging es bei „Kirche anders“ in der evangelischen Christuskirchengemeinde natürlich nicht zu. Zwar lautete das Thema „evangelisch, katholisch, christlich“; und die Besucher wurden am Eingang aufgefordert, „Typisches“ beider Konfessionen aufzuschreiben – aber im Gottesdienst selbst wurde dann sehr schnell klar, dass zwar durchaus Unterschiede bestehen, und auch gelebt werden, dass aber letzten Endes beide Konfessionen Christen sind, die an den einen Gott und seinen Sohn Jesus Christus glauben und einen gemeinsamen Auftrag für die Menschen in dieser Welt haben, berichtet Christian Brück.
Ökumene an der „Basis“ in den Ortsgemeinden ist hierbei eine echte und wichtige Aufgabe und Chance, dieses praktisch unter Beweis zu stellen. Michael Schob, verkleidet als Herold aus reformatorischer Zeit, führte mit seiner „Ode an die Ökumene“ auf ganz eigene, humorvolle Weise in das Thema ein. Für die Predigt konnte mit Georg Fichtner als Mitglied des Pfarrgemeinderats der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde in Bad Vilbel-Massenheim und als Beauftragter für Ökumenefragen ein kompetenter Fachmann von katholischer Seite gewonnen werden, der das Thema fundiert und gleichzeitig sehr persönlich gemeinsam mit dem studierten Theologen und Gemeindreferenten der Christuskirchengemeinde, Thorsten Mebus, anschaulich erörterte – unterstützt hierbei von Moderatorin Gabriele May.
Zahlreiche interessierte Fragen aus dem Publikum, unter dem sich erfreulicherweise auch zahlreiche Katholiken befanden, zeigten, dass diese Form der Predigt wieder einmal „anders“ war und doch dem diffizilen Thema gerecht wurde. (sam)