Bad Vilbel. „Taunusblick“ lautet der wohlklingende Name für den Bebauungsplan der Ami-Wiese auf dem Heilsberg. Mit den Stimmen von CDU und SPD gab der Ortsbeirat seine Zustimmung zum Aufstellungsbeschluss durch das Stadtparlament. Dagegen stimmte allein Wolfgang Vier (Grüne), der in seiner grundsätzlichen Argumentation gegen eine Bebauung dieses Grünbereichs Unterstützung durch seinen Parteifreund und Heilsberger Stadtverordneten Alf Haubitz, vor allem aber durch etwa 80 Bewohner der Carl-Schurz-Straße erhielt. Sie waren dagegen, dass ihre ruhige Stichstraße zur Erschließungsstraße für das neue Baugebiet und als Durchgangsstraße zur Danziger Straße – quasi als zusätzliche Ausfahrt für den hinteren Heilsberg – ausgebaut werden soll.
Der Geltungsbereich des B-Plans umfasst die komplette Ami-Wiese einschließlich des SSV-Geländes und nordöstlich in Richtung Samlandweg angrenzender Grundstücke. Achtzig bis 90 Prozent des gesamten Areals sind laut Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos) in städtischem Eigentum. Im Flächennutzungsplan sei der gesamte Geltungsbereich als Wohnbaufläche ausgewiesen. Dem entsprechend sollen dort „überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser“ gebaut werden, die frei stehen. „Es sind keine Reihenhäuser vorgesehen.“ Das neue Wohngebiet soll „nicht über einen Investor entwickelt“ werden. Es soll einen „Marktplatz“ erhalten sowie „eine Sporthalle mit zugeordneten Räumen für die Jugendarbeit“. Die Haupterschließung erfolge über die Carl-Schurz-Straße, weitere Anbindungen seien „über die Danziger Straße und den Masurenweg denkbar“.
Der Vorschlag einer Anwohnerin, über die Carl-Schurz-Straße eine Ringstraße durch das neue Baugebiet ohne Durchstich zur Danziger Straße zu führen, erhielt von den Bürgern das Prädikat „ausgezeichnet“ und fand lebhaften Beifall. Auf Grund der Topographie auf der Ami-Wiese mit ihren „komplizierten Wasserverhältnissen“, auf die Haubitz hinwies, des bestehenden Kanalnetzes und einer möglichen Belastung des Bodens beabsichtigt der Magistrat, Untersuchungen zu veranlassen und eine Studie erstellen zu lassen.
Haubitz und die Bürger erinnerten an den Freizeit- und Naherholungswert der Grünfläche, die einen bedeutenden Anteil für die Wohnqualität auf dem Heilsberg habe. Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz (CDU) und Peters versicherten, es seien auch bei der Bebauung Spielflächen in Grünbereichen vorgesehen, „um die gute Wohnlage zu erhalten“. Peters: „Jede Kommune braucht Geld für ihre Infrastruktur, Kindergärten und ähnliches. Deshalb kann man es sich nicht leisten, Bauland brach liegen zu lassen“.