Karben. An einer Exkursion des Karbener Naturschutzbundes auf den Spuren heimischer Pilze durch den herbstlichen Wald hatten dieser Tage viele Wanderer teilgenommen. Wolfgang Schößler hatte eine Reihe von Exemplaren mitgebracht, um die Besonderheiten einzelner Pilzarten zu zeigen.
Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern eine eigene Gattung. Sie sorgen besonders im Wald dafür, dass Laub und Holz zersetzt und in seine Ursprungsmineralien zerlegt und damit der Pflanzenwelt wieder zugänglich gemacht werden. Schößler: „Hätten wir die Pilze nicht, wir würden im Laub und im Holz ersticken!“
Beim Spaziergang durch den Wald konnten viele Pilze gefunden werden, hauptsächlich aber solche, die auf Holz aufsitzen wie Schmetterlingstramete und Zunderschwamm und andere Porlinge. Typische größere Speisepilze gab es auf Grund der lang anhaltenden Trockenheit fast keine zu finden.
Trotzdem gab es allerlei zu entdecken. Besonders interessant waren beispielsweise Hexeneier, aus denen sich der Tintenfischpilz entwickelt. Er verbreitet mit seinen roten, tentakelartigen Armen einen aasähnlichen Geruch. Exotisch wirkt auch der klebrige Hörnling mit seinen gelben Ärmchen, die häufig mit dem Korallenpilz verwechselt werden. Mehrfach wurden auch kleine Tintlingpilze gefunden, die eine ganze Familie bilden. Schößler machte die Teilnehmer auch mit den unterschiedlichen Giftarten der Pilze bekannt. Insgesamt lernten die Teilnehmer 30 Pilzarten kennen. Das waren zu viele, um sie sich wirklich zu merken. Aber allen wurde klar, welche Bedeutung die Pilze für das Ökosystem Wald haben. Wegen des großen Interesses an Pilze, erwägt der Nabu, ein Pilzseminar abzuhalten. (FNP)