Bad Vilbel. Der 2000er Carchelo Reserva von den Bodegas Agapito Rico in Murcia war schon am Freitagabend ausverkauft. Der rote Spanier war der eindeutige Favorit, während und nach dem Benefizkonzert der Band „Soul Express“ in der ausverkauften Burg. Glücklicherweise hatten die Lions Bad Vilbel-Wasserburg das schon geahnt – und für reichlich Nachschub gesorgt, um das Weinfest mit guten Tropfen fortzusetzen.
„Unser für das Wetter verantwortliches Club-Mitglied hat ganze Arbeit geleistet“, stellte Lions-Präsidentin Edith Löbig bei der offiziellen Eröffnung des Weinfestes am Samstagnachmittag fest. Musiker der Stadtkapelle, die unter der Leitung von Thomas Mohr zur Eröffnung ein abwechslungsreiches Repertoire im Big-Band-Sound bot, bestätigten dies. „Bekannte Oldies des Soul Express und ein faszinierendes Publikum sorgten für beste Stimmung“, blickte Löbig auf den Vorabend zurück. Zwar verließ am Samstagabend ein gutes Drittel die Burg, als um 22 Uhr die Band mit Rücksicht auf Anwohner ihr Musikprogramm beschloss, doch der große Rest feierte ausgelassen weiter.
Nur wahre Experten wagten sich an den trockenen 2006er Müller-Thurgau abgefüllt im Bocksbeutel des fränkischen Weingutes Wirsching. Aber sie schätzten ihn umso mehr.
Ausgerechnet der rote Vize-Vorsteher des Stadtparlaments und Lion Udo Landgrebe reichte dem schwarzen Schirmherrn zur Eröffnung des Weinfestes einen 2006 Rosé A vom Gut Tenuta La Meridiana in Piermont. Bürgermeister Thomas Stöhr hatte sich dafür entschieden. „Ich bin stolz darauf, von Beginn an Schirmherr sein zu dürfen, denn das Weinfest ist eine besondere Attraktion, die einen hohen Stellenwert genießt“, sagte er. Es müsse in der Wasserburg stattfinden, denn der Club, der sie als Namenspatron gewählt hat, engagiere sich sehr für deren Erhalt und Restaurierung. Erst kürzlich habe er einen Scheck über 20 000 Euro erhalten. Diese Summe hätten die Lions bei den Weinfesten erwirtschaftet. Der Betrag werde komplett in die Sanierung des Turmes fließen. Damit auch weiterhin Geld für die Burg zusammenkommt, forderte Quellenkönigin Magdalena I. die Gäste auf, sich „einen guten Trunk für einen guten Zweck“ schmecken zu lassen.
Dann spielte die Stadtkapelle unter der Leitung von Thomas Mohr wieder schwungvoll auf. Ihre Musiker zogen zum größten Vergnügen der Gäste durch die Tischreihen – und wurden dafür mit brausendem Beifall belohnt.
Am Abend animierte dann die Band „Popsucht“ in der bei freiem Eintritt wiederum prall gefüllten Burg zum Tanzen. Wie an den gesamten drei Tagen offerierten in den Pausen das Gronauer Weinhaus Hamm, die Bad Nauheimer Weinhandlung Fertsch sowie die Lions an ihrem Stand deutsche und internationale Qualitätsweine sowie Raritäten. Dazu gab es Fruchtsäfte sowie eine geschmackvolle Auswahl eher deftiger Gaumenfreuden.
Swingen und Fingerschnipsen waren am Sonntagmittag beim Klasse-Auftritt von Papa’s Finest Boogie Band angesagt. Den Festausklang leiteten Kaffee und selbst gebackene Kuchen am Nachmittag ein, garniert mit einer über sieben Jahrzehnte reichenden musikalischen Zeitreise zusammen mit der Swing Company ein.