Karben. Vollbesetzt fährt das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Petterweil eine der engen Straßen im alten Ortskern an. Der Straßenrand ist zugeparkt, für den Einsatzwagen gibt es kein Durchkommen. „Und jetzt stellen Sie sich vor, wir stehen hier, und Sie brauchen unsere Hilfe“, sagt der Fahrer zu seinen Insassen auf der Rückbank. Diese sind nicht seine Kollegen, sondern die Besucher des Tags der offenen Tür, und sie schauen ganz schön verdutzt. Mit dieser Demonstration wollen die Petterweiler Brandbekämpfer ihre Mitbürger am Tag der offenen Tür um mehr Verständnis bitten, sie über ihre Arbeit aufklären und auch an die Bürger appellieren, die engen Straßen für die großen Fahrzeuge frei zu halten.
„Die meisten kennen uns nur, wenn wir Krach machen“, weiß Wolf Hilbl, Vorsitzender des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr. „Für viele Anwohner sind wir daher ein Ärgernis.“ Obwohl die Sirene am Einsatzhaus in der Schlossstraße im Schnitt nur zweimal im Jahr heult, würden sich einige Anwohner wegen des Lärms, den die Feuerwehr auch mit den großen Fahrzeugen macht, beschweren, sagt Hilbl. Viele würden dabei vergessen, dass die 25 aktiven Männer und Frauen das ehrenamtlich und nicht berufsmäßig machen. Sie zwacken die Zeit für die Einsätze, Schulungen und Besprechungen von ihrer Freizeit ab, um anderen Menschen zu helfen und womöglich das Leben zu retten.
Bei den ein bis zwei Einsätzen im Monat würden die Feuerwehrleute versuchen, so wenig Lärm wie möglich zu machen, verspricht Hilbl. Doch ohne Sirenen und Blaulicht am Fahrzeug anzuschalten, dürfen sie gar nicht ausrücken, denn nur so haben sie den vollen Versicherungsschutz. (jeh)
Informationen im Internet unter www. freiwilligefeuerwehr-petterweil.de.