Die Bad Vilbeler können sich auf das größte und schönste Bad weit und breit freuen. Investor und Architekt Josef Wund und die Stadt wollen zusammen Maßstäbe setzen. Über die ausführlichen Projektpläne hat der „Bad Vilbeler Anzeiger“ schon mehrfach berichtet.
Bad Vilbel. Der private Partner Josef Wund ist einer der wenigen Investoren und Badbetreiber, die bewiesen haben, dass Bäder auch profitabel geführt werden können. Bei der europaweiten Ausschreibung war er der einzige, der ein profitables Konzept vorlegte, betont Stadtwerkechef Klaus Minkel. Ohne die tragende Rolle des Eigenbetriebes der Stadt wäre ein solches Großprojekt wie das künftige Kombibad in der heutigen Zeit nicht möglich. Schließlich sind bereits viele hundert Bäder geschlossen worden oder stehen vor der Schließung, da Bäder in der Regel große Verlustbringer sind.
Das ist zurzeit in Bad Vilbel nicht anders. Deshalb kann sich Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr darauf freuen, dass sein Haushalt zuerst vom Hallenbaddefizit entlastet wird, dann auch noch vom Freibaddefizit. „Insofern leisten die Stadtwerke auch in diesem Bereich einen gewichtigen Beitrag zur Gesundung des städtischen Haushalts“, so Stadtwerkeleiter Minkel.
Er erläuterte am Dienstag noch einmal das Prinzip, nach dem sich Investor Wund und die Stadt richten. „Was viele nicht verstehen: Wäre das Bad halb so teuer, gäbe es die große Gefahr von Verlusten. Erst die Vielfalt der Attraktionen lockt nämlich die Badegäste an und verlängert gewinnträchtig die Besuchszeit. Wer hier zu klein oder gar kleinkariert denkt, wird scheitern. Wer groß denkt, wird Erfolg haben. Der Sportbadbetrieb wird dagegen wegen niedriger, subventionierter Entgelte nach wie vor defizitär bleiben“, erklärt Minkel. Und die eleganten, großzügigen Wund-Bäder in Sinsheim oder Erding, beide mussten bereits vergrößert werden, so groß ist der Zuspruch, zeigen in der Praxis, dass dieses Prinzip funktioniert.
Solch ein Badetempel aber hat auch „Nebenwirkungen“, etwa auf das Hotelgewerbe, die Gastronomie, den Einzelhandel. Nach dem Beispiel anderer Wund-Standorte kann Bad Vilbel künftig auf rasch steigende Übernachtungszahlen von Kurzurlaubern rechnen sowie mit stark wachsenden Besucherzahlen in der Innenstadt. „Erstmals kann sich Bad Vilbel zu einer Badestadt moderner Prägung entwickeln mit einer sich entwickelnden Hotellerie. Bereits das Kombibad wird 400 bis 500 neue Arbeitsplätze schaffen, ohne die Folgegeschäfte“, gibt Minkel zu bedenken und ist wie auch Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr davon überzeugt: „Mit dem Kombibad werden Entwicklungen in Gang gesetzt, die das Prädikat ,Bad’ stärken und absichern.“ Die Bad Vilbeler können sich dagegen auf vermehrte Badefreuden freuen.
Nach Klaus Minkels Willen soll der Baubeginn möglichst noch in diesem Jahr erfolgen. Mit der Fertigstellung rechnet er dann in der zweiten Hälfte 2017. (sam)