Karben. Ein sicherer Schulweg und entlang der Bahnhofstraße höchstens eine Bebauung, die keinen Lärm verursacht – das sind die Wünsche der Anwohner im Karbener Neubaugebiet Brunnenweg. Vertreter der Koalition aus CDU, FWG und FDP hörten sich die Bedenken und Forderungen der Anwohner am Donnerstagabend bei einem Ortstermin an und erläuterten ihrerseits die Pläne für das geplante, neue Stadtzentrum.
„Das ist das erste Vorgespräch“, sagte Guido Rahn, der Vorsitzende der CDU und des Parlamentsausschusses für Stadtplanung. Bislang sei noch nichts beschlossen und die Koalition offen für Anregungen, beruhigte er die besorgten Anwohner. „Es heißt immer: Wehret den Anfängen!“ warnte Edgar Pfeifer aus der Nachbarschaft hingegen.
Aufgeschreckt sind die Anwohner der Luisenthaler, der Ramonville- und der Saint-Egrève-Straße von den Plänen der Koalition, zwischen Bahnhof, City-Center und Selzerbrunnen ein neues Stadtzentrum zu bauen. Dafür sollen ein Kreisverkehr zwischen Burger King und City-Center entstehen und alle Straßen dorthin führen. Außerdem sollen drei Verbrauchermärkte zwischen Bahnhofstraße und Landesstraße 3205 gebaut und eine Fläche nördlich der Bahnhofstraße zum Mischgebiet werden. Diese habe man „nicht metergenau“ in den Regionalen Flächennutzungplan zeichnen können, gab Guido Rahn zu – versprach aber, dass höchstens 90 Meter weit nach Norden gebaut werde und nur die ersten 30 Meter für Bürohäuser genutzt werden sollten. Ansonsten könne sich die Koalition gut Wohnen vorstellen. „Es ist schon stark, dass die Stadt hier im Brunnenweg die Grundstücke mit dem Verkaufsargument Frischluftkorridor anpreist, obwohl sie schon plant, dort zu bauen“, kritisierte Anwohner Dirk Zager.
In Sachen gefährlicher Schulweg über die Bahnhofstraße kündigte Rahn an: Beim Straßenamt solle die Stadt auf einen Zebrastreifen als Ad-hoc-Lösung drängen. „Das wäre gut, wenn das so schnell wie möglich machbar wäre“, bestätigten die Anwohner. Gleichzeitig solle die Stadt den Fußweg zur Kreuzung Brunnen-/Landesstraße bauen – entweder direkt an der Straße, oder, falls sich der Besitzer eines noch benötigten Grundstücks weiterhin querstelle, einfach um diese Fläche herumführen. (den)