Bad Vilbel. Wahrscheinlich wird die Nordumgehung erst zu Beginn des Jahres 2008 eröffnet werden können. Der am 23. Juni in Insolvenz gegangene Generalunternehmer Jaeschke & Preuss wird seine Arbeit nicht fortsetzen können. Nun soll es eine Neuausschreibung geben. Dies teilte der stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Tobias Utter am Montag bei einem Ortstermin an der ruhenden Baustelle mit.
Dort machte Christean Wagner, Vorsitzender der hessischen CDU-Landtagsfraktion, Station auf seiner Sommertour. Eine solche Neuausschreibung könne das Bauverfahren um zwei weitere Monate verzögern, erklärte kürzlich der Düsseldorfer Insolvenzverwalter Ralf Zimmermann gegenüber der Bad Vilbeler Neuen Presse. Utter zeigte sich nicht so skeptisch. Er erinnerte zwar daran, dass der jetzige dritte Bauabschnitt mit der aufwendigen Bahn-Untertunnelung schon Ende Juli hätte fertig sein sollen. Die Freigabe war im Dezember geplant. Doch für den letzten Bauabschnitt mit der Neugestaltung des Kreuzungsbereichs Friedberger- und Büdinger Straße sei ohnehin noch eine Ausschreibung vorgesehen gewesen, so Utter. In diese würden nun die restlichen Bauarbeiten einbezogen. Der Tunnel ist fast fertig. Es fehlen noch Teile des höher gelegten Fußgänger- und Radwegs und die Asphaltierung.
Nur kurz hatte Justizminister Wagner Zeit, sich selbst ein Bild zu machen von der Baustelle. Er blieb kaum länger, wie er für den Ortstermin zu spät kam: Eine knappe Viertelstunde. Anlass des Besuchs war, dass es sich bei der Nordumgehung um ein ganz besonderes Projekt der Landesregierung handele, so Utter. Erstmals sei dort eine Landesaufgabe komplett durch eine Kommune vorfinanziert worden. Inzwischen werden bereits Gelder vom Land zurückgezahlt für die 15,2 Millionen Euro teure Trasse. „Das ist ganz naheliegend, da muss man kein Ortskundiger sein“, sagte Wagner, als Utter ihm die Streckenführung erläuterte. Auch die Landschaftsbrücke finde er als Naturfreund „sehr schön“. Auf dem begrünten Feldweg-Stück können Tiere den Tunnel überqueren.
Er schlug Utter, dem Kandidaten zur Landtagswahl für den Wahlkreis Wetterau-Süd vor, nach Fertigstellung der Nordumgehung eine Anfrage im Landtag zu starten, ob die Verzögerungen begründet gewesen seien. Die Nordumgehung sei nicht nur „ein intelligenter Lückenschluss“, so Utter. Durch sie werde auch mit dem Quellenpark eines der größten Baugebiete im Rhein-Main-Gebiet erschlossen.