Bad Vilbel. Freudig überrascht war Dennis DiRienzo vom Open-Air-Kino am Freitagabend, als mehr als tausend Zuschauer ins Freibad gekommen waren, um sich „Das Leben der Anderen“ anzuschauen. Zwar ist der Film mit Ulrich Mühe und Ulrich Tukur als Stasi-Offiziere sowie Sebastian Koch und Martina Gedeck als deren überwachte Opfer selbst in Hollywood als bester nichtamerikanischer Film mit einem Oscar ausgezeichnet worden, aber das ist schon einige Jahre her. Bereits vor einem Jahr war der Streifen im Bad Vilbeler Open-Air-Kino gezeigt worden. Damals waren lediglich 54 Fans gekommen, allerdings trotz kaltem Wetter und Dauerregen. Nun war es zwar ebenfalls kalt, aber trocken und so hat der Film auch in Bad Vilbel „die Beachtung gefunden, die er verdient“, freute sich DiRienzo, als er am Freitag am Ausgang die Besucher verabschiedete.
Die diesjährige Open-Air-Saison befindet sich im Endspurt. Am Dienstag (nach Redaktionsschluss) stand noch die neue Komödie „Sterben für Anfänger“ von Hollywood-Regisseur Frank Oz auf dem Programm und am Mittwoch in einer Preview die deutsche Produktion „Video Kings“ mit Fabian Busch und Wotan Wilke Möhring in den Hauptrollen sowie das legendäre Hessen-Duo von den Rodgau Montones. Zum Abschluss am Donnerstag, 9. August, konnte DiRienzo als Überraschungsfilm ein weiteres Preview buchen (siehe Artikel auf dieser Seite).
Nach den ersten Tagen lag der Zuschauerschnitt bei rund 400 pro Film, was angesichts der für die Jahreszeit ungewohnt kühlen bis kalten Temperaturen sowie dem oftmals vor Beginn stattgefundenen Regenschauern, von DiRienzo als zufriedenstellend angesehen wurde. Bewahrheitet hat sich seine Prognose, dass die Zuschauerzahlen in der zweiten Hälfte der Saison steigen würde. „Dann haben sich die Kinofans daran gewöhnt, dass es abends kalt ist und sind darauf eingerichtet“, hatte er gemutmaßt – zu Recht, denn einschließlich Montag lag der Durchschnitt bei etwas mehr als 600 Zuschauern. Die Tausender-Schallmauer hat neben „Das Leben der Anderen“ noch der aktuelle Animationshit „Die Simpsons“ geknackt. Wichtig war erneut, dass auch bei eher unwirtlichen Wetterverhältnissen Filme gezeigt wurden. (hah)