Nidderau. „Das Fischerfest ist schon ein richtiger Selbstläufer“, sagte Thomas Euler, Vorsitzender der Sportfischergemeinschaft Windecken. Der Platz vor dem Anglerheim war vollgestellt mit Bierzeltgarnituren und es mussten noch zusätzliche herangetragen werden. Denn bei dem herrlichen Wetter strömten immer mehr Besucher herbei. Ein bayrischer Abend, für dessen stilechte musikalische Untermalung der Posaunenchor Windecken sorgte, unterhielt die etwa 500 Anwesenden auf’s Beste.
Wie es sich für ein Fischerfest gehört, war auch die Verpflegung stilecht: Geräucherte Forellen, Backfisch, Calamares, die leckersten Fischbrötchen standen auf dem Speiseplan. Wer keinen Fisch wollte, konnte sich mit Pommes und Bratwurst bedienen.
Zur Aufheiterung hatten sich die Fischer einen lustigen Wettkampf ausgedacht. In zwei Durchgängen traten jeweils zwei Mannschaften gegeneinander an. Es galt, in Rekordzeit drei Matjesfilets, lecker mit Zwiebeln dekoriert, zu essen und einen speziellen Bierkrug (leer ungefähr 6 Kilo schwer) mit ausgestrecktem Arm möglichst lange waagerecht zu halten. Das war kein leichtes Unterfangen. In der ersten Gruppe gingen Rainer und Jürgen als klare Sieger hervor. Auf die Frage, wie Rainer es schaffen konnte, in 25 Sekunden drei Matjes zu verputzen, war seine prompte Antwort, „ei ich hatte Hunger“. Dany, ein Gast aus Chicago, musste sich leider mit seinem Partner Helmut geschlagen geben.
Rudi und Dieter, die Sieger der zweiten Gruppe, traten dann im Finale gegen Rainer und Jürgen an. Jetzt mussten sechs Matjes pro Mannschaft verdrückt werden. Hier wurde dem Moderator Thomas Ertner, der den ganzen Abend durchs Programm führte und mit seinem Gesang das Publikum begeisterte, schon beim Zusehen fast schlecht. Leider schwächelte Jürgen stark und schaffte nur zwei der leckeren Filets. Auch bei der Arbeit mit der Zugsäge waren Rudi und Dieter besser in Form und schafften es in 31,9 Sekunden, eine Scheibe von dem Baumstamm abzusägen. Die Gewinner erhielten einen Essensgutschein für ein komplettes Forellenmenü, die Zweitplatzierten je eine Maß Bier.
Das „Fischerwochenende“ war wie immer eine gelungene Veranstaltung, die hervorragend ankam bei den Besuchern. Der sonntägliche Frühschoppen ist für viele eine günstige Gelegenheit, sich das Kochen zu ersparen und in gemütlicher Runde die leckeren Fischspezialitäten zu genießen.
Der seit 1954 bestehende Verein, der über 200 Mitglieder zählt, kann nun die Einnahmen aus dieser Veranstaltung zum Beispiel in die Jugendarbeit investieren. Ende Juni gab es ein Wochenend-Camp für jugendliche Angler, das sehr großen Anklang fand und mit Sicherheit im nächsten Jahr wiederholt wird.
Dieter Krämer, der Jugendwart des Vereins, freut sich, dass es bei den Sportfischern keine Nachwuchssorgen gibt. Er bringt den etwa 20 Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und hier speziell mit den Gewässern und den darin befindlichen Lebewesen bei. Ein vereinseigener Angelteich und die nahegelegene Nidder bieten hier vielfältige Möglichkeiten.