Bad Vilbel. Die Unterzeichner dieses offenen Briefes teilen die von den Stadtvätern in den Medien gezeigte Begeisterung über die Neugestaltung des Plattenweges auf dem Heilsberg in keiner Weise, wie sie hier kundtun:
Es wurden kerngesunde Walnussbäume gefällt. Hierbei haben die Verantwortlichen nicht bedacht, wie wichtig sie als Staub-, Lärm- und Hitzefilter in einem so stark belasteten Ort wie Bad Vilbel sind, wo eigentlich jeder Baum vor Abholzung bewahrt werden sollte. Auch der emotionale Wert solcher Bäume wurde nicht bedacht. Sie waren die Freude der Kinder in der Nachbarschaft, die hier lernen konnten, dass Nüsse auf einem Baum wachsen und nicht in der Tüte bei Aldi oder Lidl.
Wir fragen nach der Funktion dieses Kahlschlags. Angeblich wurden ,,dunkle Ecken beseitigt“ und durch Anpflanzung kleiner Bäume „städtebauliche Strukturen geschaffen“. Dabei muss man kein Feng-Shui-Berater sein, um zu wissen, dass nackte Übersichtlichkeit, wie sie hier in einem Betonweg geschaffen wurde, nicht attraktiv, sondern kalt und aggressionsfördernd wirkt. Da helfen auch keine Betonklötze als „Bänke“, die niemanden zum Sitzen einladen und die für die älteren Bürger sowohl zum Hinsetzen als auch zum Aufstehen zu niedrig sind.
Wir fragen weiterhin, warum vor der Planung der so genannten „Grünachse“, die ja nun eher eine Betonachse zu werden droht, nicht die Bürger zur Beteiligung aufgerufen wurden. Für die weiteren Abschnitte der so genannten „Grünachse“ fordern wir daher, die Bürger einzubeziehen. Auch muss unbedingt auf den jetzigen Baum- und Gehölzbestand Rücksicht genommen werden. Zerstörte Vogelschutz- und Nistgehölze sind wieder herzustellen.
Luise Vier, Bad Vilbel
und 15 weitere Unterzeichner
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