Bad Vilbel. Die kürzeste Verbindung zwischen der Alten Mühle und der Burg bildet der Mühlensteg. Auf seine Benutzung werden Bürger und Besucher der Burgfestspiele Bad Vilbel in diesem Jahr noch länger warten müssen. Auch das bei vielen Erlebnisgourmets beliebte nächste Brückenmahl ist in unbestimmte Ferne gerückt.
Die Renovierungsarbeiten an der überdachten, hölzernen Fußgängerbrücke dauern länger als erwartet an. Der Mühlensteg ist seit dem 15. September 2006 gesperrt. In der 1989 erstellten Konstruktion waren bei einer städtischen Routine-Untersuchung erst am Gebälk starke Einrisse und später Fäulnis bei tragenden Balken festgestellt worden.
Zu Beginn der Bauarbeiten hatten zwei Mitarbeiter der Bad Vilbeler Baufirma Englert das Fundament für die Hilfskonstruktion zerlegt und an jeder Uferseite je zwei Meter lange Betonbalken angebracht. Diese stützen die Tragebalken des Brückenbauwerks, seitdem die Längsbalken und Bodenbefestigungen entfernt sind. Am Ende der Renovierungsarbeiten werden die Betonsockel der 30 000 Euro teuren Abstützung wieder entfernt.
Durch statische Untersuchungen, Suche nach dem preisgünstigsten Angebot für die Abstützung, die starken, anhaltenden Regenfälle und den dadurch hohen Wasserstand der Nidda (für die Befestigung der Stützpfeiler musste das Ufer gut zugänglich sein), hatte sich der Beginn der Zimmermannsarbeiten stark verzögert. Ursprünglich sollten die Fachleute der Firma Holzbau Blessing aus Fürth-Erlenbach im Odenwald im Februar mit den anfänglich auf drei Monaten datierten Sanierungsarbeiten beginnen. Mitte Juni war es soweit. Seither sind die Zimmerleute Werner Dörsan und Hans Bauer in reiner Handarbeit damit beschäftigt, die verfaulten Kiefernholzbohlen der Laufflächen, Untergurte, der Längsbalken und Pfosten auszutauschen. Dabei entdeckten sie auf der Uferseite der Alten Mühle, dass einer der tragenden Balken verfault ist. Dieser müsse neu bestellt werden, was die Arbeiten zeitlich weiter verzögere. Ausgelöst wurde die Fäulnis des Mühlenstegs durch Regenwasser von oben – die Überstände des Dachs waren zu kurz – Feuchtigkeit von unten und durch das Gießwasser der Blumenkästen, auf die in Zukunft verzichtet wird.
Um das Holz an den Knotenpunkten der Fachwerkkonstruktion, die „Füße“ der tragenden Balken sowie alle Stellen zwischen Wasser und Gebälk künftig besser vor Regen und Nässe zu schützen, schrauben die beiden Zimmerleute über sie Blechabdeckungen. Ergänzt wird dieser konstruktive Schutz später noch durch einen dunkelbraunen Holzschutzanstrich.
Die Kosten für die Sanierung des Mühlenstegs, der sein Aussehen behält, werden auf 11 000 Euro geschätzt. Weder Stadtbaurat Dieter Peters noch die derzeit an und auf dem Mühlensteg beschäftigten Zimmerleute wollten Angaben zum Ende der Sanierungsarbeiten machen.
Nach dem Mühlensteg steht die nächste Baustelle an der Nidda schon fest. Die Stahlkonstruktion des Gerberstegs sei verrostet und müsse erneuert werden, kündigte Stadtbaurat Peters an. Bei dieser Gelegenheit sollen auch die rampenartigen Zufahrten der Brücke etwas abgeflacht werden.