Bad Vilbel. Der Regionale Flächennutzungsplan ist unter Dach und Fach. Mit unterschiedlichen Mehrheiten beschloss das Stadtparlament sieben Änderungen. Einstimmig votierten die Mandatsträger für die Beibehaltung von neun Kleingartengebieten sowie für eine Umwandlung der nicht mehr benötigten Gewerbefläche südlich von First Data in Dortelweil, die wieder der Landbewirtschaftung dienen soll.
Die Grünen fanden keine Mehrheit für einen Antrag, auf der Amiwiese und am Christeneck auf dem Heilsberg sowie in Gronau zwischen Glossop-Ring und Nidda die Wohnbebauung herauszunehmen und diese Areale als Vorrangflächen für besondere Klima-Funktionen oder Flächen für den Regionalen Grünzug auszuweisen. Unterstützung erhielten die Grünen nur von Peter Ringel (Linke). Im Fall des Christenecks stimmte auch die SPD zu.
Von allen Verwaltungsvorlagen war die Ausweisung einer Sondergebietsfläche Einkauf im Bereich des Quellenparks (Krebsschere – Aldi und dahinter liegende Grundstücke) am heftigsten umstritten.
Ein „Einkaufszentrum nach dem american way of live“ lasse die Innenstadt veröden, warnte Udo Landgrebe (SPD). „Wer zustimmt, vernichtet Arbeitsplätze und Existenzen in der Innenstadt“, bekräftigte Alf Haubitz (B90/Grüne), obwohl der Vertreter seiner Fraktion im Bauausschuss der Einkaufsfläche zugestimmt hatte. Stadtbaurat Dieter Peters beschwichtigte, mit entsprechenden Rahmenbedingungen und Sortimentslisten sei zu regeln, dass sich das Angebot nicht mit der Innenstadt ins Gehege komme.
Unter dieser Prämisse sieht Thomas Kester in diesen Einkaufsflächen eine Möglichkeit, die Kaufkraft von Pendlern abzuschöpfen.
Bei einer Enthaltung von Peter Paul (Grüne) fand die Ausweisung des Einkaufsgebietes die Mehrheit von CDU und FDP. Gegen die Stimmen der anderen beschlossen sie darüber hinaus, Flächen im Kurpark, zwischen dem Schulgelände in der Saalburgstraße und der B3 sowie am Christeneck als Vorbehaltsgebiete für besondere Klimafunktionen zurück zu nehmen.
Landgrebe sah darin die Wegbereitung für den Bau der Mediothek auf der neuen Niddabrücke beim Kurhaus sowie eines Hotels auf dem Hallenbadgelände im Kurpark. Beides lehne seine Fraktion kategorisch ab. Auch für das Schwimmbad wäre die Saalburgstraße nach Ansicht von Haubitz ein guter Standort. An der Saalburgstraße gebe es rechtsverbindliche Bebauungspläne, die eine Schulerweiterung zuließen, ergänzte Peters.
Da es in der Straße „Am Hang“ auf dem Heilsberg einen Bebauungsplan für eine Seniorenwohnanlage gibt, soll dieses Gebiet mit dem Votum der CDU/FDP-Mehrheit als Vorrangfläche für Natur und Landschaft aus dem Flächennutzungsplan heraus genommen und statt dessen als Siedlungsfläche ausgewiesen werden. (bep)