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Von Mensch zu Mensch

Arthur Unkrich, Gena Firnges und Helga Schenk (v.l.) setzen sich für die Flüchtlinge in Schöneck ein.
Arthur Unkrich, Gena Firnges und Helga Schenk (v.l.) setzen sich für die Flüchtlinge in Schöneck ein.

Der Arbeitskreis Asyl wurde vor eineinhalb Jahren von engagierten Bürgern gegründet. Nicht zuletzt, um Kontakte zu knüpfen und Ansprechpartner zu finden. Vor einigen Tagen trafen sich Mitglieder des Arbeitskreises im Gemeinschaftshaus Oberdorfelden zur Bestandsaufnahme und weiteren Planung.

Menschen, die einen Asylantrag stellen, haben oft Schlimmes durchgemacht und erlebt. Diese Familie kam im letzten Jahr in der Gemeinde Schöneck an. Foto: Lori
Menschen, die einen Asylantrag stellen, haben oft Schlimmes durchgemacht und erlebt. Diese Familie kam im letzten Jahr in der Gemeinde Schöneck an. Foto: Lori

 

Schöneck. Der Wunsch, für jeden Asylbewerber einen Paten zu finden, existiert in den Reihen des Arbeitskreises (AK) schon länger. Einen Leitfaden für Patenschaften gibt es bereits, er soll immer wieder aktualisiert und ergänzt werden. „Eine Gruppe im Arbeitskreis speziell für Paten wäre von Vorteil. Kontakte sind entscheidend“, erklären AK-Mitglieder Helga Schenk und Arthur Unkrich bei der Sitzung im Gemeinschaftshaus.

Viele gute Ideen

In den vergangenen drei Jahren seien in allen drei Ortsteilen 69 Asylbewerber aufgenommen worden. Das berichtet Mathias Laufer, Fachbereichsleitung Ordnungswesen der Gemeinde Schöneck. In den nächsten Wochen und Monaten solle die Quote auf 90 Asylbewerber erhöht werden. „18 bis 19 Asylbewerber haben derzeit einen Paten, einige wollen aber keinen“, weiß Integrationslotsin Gena Firnges.

Sie findet: Die Paten sollten sich regelmäßig treffen, um sich auszutauschen. Es sollte einen Ansprechpartner geben, der die Liste von Paten pflege. Denn die Bereiche, in denen immer wieder Fragen und Probleme auftauchten, seien vielseitig. Rat und Unterstützung der Paten seien zum Beispiel wichtig bei den Themen Wohnsituation, Einkaufen, Mobilität, Deutschkursen, Gesundheit, Behördenbesuchen, Freizeit und vielem mehr. Wie Unkrich erklärte, sei das Erlernen der deutschen Sprache eine wichtige Voraussetzung für dauerhafte Integration.

Essen und Rad fahren

Die Lehrerinnen-Gruppe im AK Asyl koordiniere den Deutsch-Unterricht. Es werde interner und externer Unterricht angeboten. Die Gruppe Finanzen betreue und verwalte Spendengelder. Regelmäßige Treffen und Informationsaustausch werden organisiert. Ansprechpartnerin ist Eva Kramer. Für die Vermittlung von Asylbewerbern, die in Deutschland arbeiten dürften, sei es wichtig, eine Liste zu erstellen, welche Vorkenntnisse und Fähigkeiten diese haben. Mit der Verwaltung müsse abgeklärt werden, welche Arbeitseinsätze gesetzlich möglich seien. Katalogisiert werden sollte auch, wer arbeiten darf, welche Ausbildung vorhanden ist und welche Sprache die Asylbewerber sprechen, so die Meinung im Arbeitskreis.

Ein Vorschlag lautet auch, sich an eine Auffanggesellschaft zu wenden, die die Vermittlung in die Arbeitswelt übernehme. Öffentlichkeitsarbeit, auch auf der sozialen Plattform Facebook, sei ebenfalls wichtig, finden die Mitglieder. Vorstellbar sei zudem ein monatliches Frühstück zum Kennenlernen und Rad fahren mit regelmäßigen Übungsterminen.

Logistisch gesehen sei ein Raum zum Zwischenlagern von Möbeln wünschenswert, so dass gespendete Möbel angenommen werden könnten, wenn es die Möglichkeit gebe, und bei Bedarf an die Empfänger ausgegeben werden könnten. Ein Leitfaden Wohnen könnte für und mit den Asylbewerbern und der Gemeinde als Wohnungsanbieter respektive Vermieter erstellt werden, ebenso ein Konzept für eine Möbelbörse.