Ein Ort stellt sich vor – und zwar durch zahlreiche Institutionen, Vereine und die Polizei. Das war das erklärte Ziel beim Bürgerempfang der Stadt im Kulturforum. Besonders neu zugezogene Bürger sollen sich so ein Bild über ihre neue Heimat machen können.
Bad Vilbel. Sichtlich erfreut über den großen Andrang betritt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die Bühne der großen Sporthalle im Kulturforum. „Wir haben in diesem Jahr 2147 neue Haushalte eingeladen, die seit dem letzten Bürgerempfang neu zugezogen sind. Eine beachtliche Zahl, die zeigt, dass Bad Vilbel als Zuzugsort geschätzt wird“, erklärt er. Im Jahre 2005 habe der Bürgerempfang zum ersten Mal statt gefunden, allerdings nur in sehr kleinem Rahmen. „Die Vereine ziehen toll mit und die Rückmeldungen der Bürger sind durchweg positiv, ich bin sehr stolz, dass die Vereine uns da den Rücken gestärkt haben“, betont der Bürgermeister.
Natürlich sind die Vereine nicht nur an den Ständen vertreten, auch ein Bühnenprogramm ist geplant, so tritt direkt nach der Rede des Bürgermeisters die Tanzgruppe „Kings and Queens“ vom SV Fun-Ball Dortelweil auf. Beim Blick durch die Halle ereilt den Besucher fast eine Reizüberflutung: Von überall her leuchten Luftballons, Schautafeln und strahlende Vereinsmitglieder. Über 70 Vereine und Institutionen haben sich versammelt, um Bad Vilbel zu repräsentieren. Neben den Sportvereinen sind unter anderem auch die örtlichen Chöre, die Firma Hassia, verschiedene Fachbereiche der Stadt und die Polizei vor Ort. Letztere haben nämlich ein ganz besonders wichtiges Anliegen, das sie den Neubürgern der Stadt unbedingt mit auf den Weg geben wollen: „In Bad Vilbel gibt es wirklich hohe Zahlen an Fahrraddiebstählen“, weiß Sebastian Schubert von der Bad Vilbeler Polizei. „Tätergruppen sehen Bad Vibel gerne als Selbstbedienungsladen.“
Zeitung für Vilbeler
180 Diebstähle seien jährlich im Stadtgebiet zu verzeichnen. „Wir wollen gerade bei der heutigen Veranstaltung ein Bewusstsein dafür schaffen, Fahrräder ordentlich zu sichern“, sagt der Polizist zu den umstehenden Bürgern. Natürlich haben die Ordnungshüter auch Beispiele mitgebracht. So darf sich jeder der Interessierten mit dem Bolzenschneider an einem standardmäßigen Spiralschloss versuchen – es bricht schon nach wenig Druck entzwei. Doch natürlich hat die Polizei für die verblüfften Zuschauer auch eine Faustregel zur Lösung des Problems parat: „Ab 30 Euro sind gute Schlösser zu haben. Grundsätzlich empfehlen wir, zehn Prozent des Fahrradneupreises für ein Schloss zu investieren.“
Auch die FNP ist mit einem Stand auf dem Empfang vertreten: Redakteur Thomas Kopp kommt mit vielen Neubürgern im Gespräch. Natürlich ist auch Quellenkönigin Frida I. mit von der Partie. „Ich finde, der Bürgerempfang ist eine wunderschöne Möglichkeit, die Stadt besser kennenzulernen. Nicht nur für Neubürger, ich habe auch schon ein paar Sachen entdeckt, die ich mir unbedingt noch anschauen möchte“, sagt die Königin, während begeisterte Kinder Fotos und Autogrammkarten von ihr erhalten.
„Wir sind im August 2014 nach Bad Vilbel gezogen. Eigentlich kommen wir aus Italien“, berichtet Besucher Carlo Giorgis auf Englisch. Eine Stelle im Frankfurter Bankwesen hatte ihn zur Auswanderung bewogen, mit seiner Frau und seinen zwei Kindern hat er in Bad Vilbel ein neues Zuhause gefunden. Die ersten Eindrücke der neuen Stadt hören sich gut an: „Wir haben nach einem familienfreundlichen und ruhigen Ort gesucht. In Bad Vilbel ist es auch sehr grün und trotzdem ist die Stadt nah an Frankfurt“, erklärt er. „Auch die Menschen machen einen glücklichen Eindruck, alle sind immer im Garten beim Grillen“, sagt der Familienvater und lacht. Auch die neue Mitte habe ihm und seiner Familie sehr gefallen. Die Familie mischt sich wieder unter die zahlreichen Besucher.