Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
als der unvergessene Bürgermeister Günther Biwer und der damalige Erste Stadtrat Klaus Minkel nach Bad Vilbel kamen, war Bad Vilbel in mancher Hinsicht nicht entwickelt. Jugendhaus? Eine Baracke. Feuerwehr Kernstadt? Eine Notunterkunft im Kellergeschoss der Stadtschule. Und Umgehungsstraßen? Fehlanzeige. Bücherei? Nicht der Rede wert. So könnte diese Reihe noch lange fortgesetzt werden.Es war ein großer Fortschritt, als die kaum vorhandene Bücherei im Keller des Hallenbades untergebracht werden konnte. Die Entleihungen entwickelten sich von 14 866 in 1985 auf 52 000 in 1995, 101 000 in 2005 und 153 000 in 2010. Es ist also unter beengten Verhältnissen eine sehr gute Aufbauarbeit im Büchereiwesen geleistet worden.
2006 wurden zur Kommunalwahl die Pläne für die Büchereibrücke erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die schwere Wirtschaftskrise in 2008, die manche schon vergessen haben, bestätigte den Magistrat in seinem Bestreben, für eine neuzeitliche Bücherei zu sorgen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen nämlich durch Investitionen die Grundlagen für einen neuen Aufschwung gelegt werden. Wie kann man besser investieren, als in die Köpfe unserer Bevölkerung?
Diese Investition hat sich gelohnt. Hat es doch in 2014 bereits 358 000 Ausleihungen gegeben, also rund elf Ausleihungen pro Kopf der Bevölkerung. Das ist eine enorm gute Zahl.
Wider alle Kritik hat sich die Büchereibrücke in Verbindung mit dem Brückencafé auch als der vorhergesagte Frequenzbringer erwiesen. Die Büchereibrücke bringt inzwischen die Menschen in dieser Stadt als ein beliebter Bürgertreff zusammen, so wie es Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr immer wieder propagiert hat.
Der Mathematiker und Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) sagte einst: Lesen bedeutet Borgen, Erfinden Abtragen. So möge die lesefreudige Bad Vilbeler Bevölkerung ihren Teil dazu beitragen, Stadt, Kreis und Land zum Guten hin zu entwickeln.
Die Stadt Hanau legt sich übrigens auch eine neue Bücherei zu. Die kostet aber jährlich 1,5 Millionen Euro Miete, weil man sich den Bau nicht leisten kann. Dieses Hanauer Problem hatten wir zumindest in Bad Vilbel nicht.
In diesem Sinne grüßt
herzlich Ihr Magistrat
der Stadt Bad Vilbel