Karben. „Früher haben Indianer wild gelebt, das können sie heute nicht mehr.“ Stolz gibt die neunjährige Vanessa preis, was sie bisher über Indianer gelernt hat. Sie hat sich in der Projektwoche der Pestalozzischule Groß-Karben das Thema Indianer ausgesucht. „Ihren Neigungen entsprechend durften die Kinder ein Projekt wählen, mit dem sie sich vier Tage umfassend beschäftigen“, erläutert Schulleiter Jürgen Jägers.
Im Zwei-Jahres-Rhythmus findet an der Grundschule in Groß-Karben die Projektwoche statt. An der Finanzierung haben sich Eltern und örtliche Firmen beteiligt, erklärt Jägers. Die Themen reichen von „Rund um die Milch“ über Koch-, Stick- und Bastelkurse bis zum Einstudieren eines Musicals. Spielerisch setzen sich die Kinder mit den Fragestellungen auseinander, basteln oder unternehmen Ausflüge auf einen Bauernhof, in den Zoo oder den Reitstall.
In Vanessas Indianer-Gruppe unter Leitung von Lehrerin Yvonn Kretzschmar machen bloß zwei Mädchen mit. Die Informationen über Indianer erhalten die Kinder außer aus Büchern auch aus dem Internet.
Julian, Niclas und Michel haben schon zusammengetragen, dass Indianer in Zelten lebten, die „Tipis“ heißen. Zudem haben sie sich vorwiegend von frischem oder getrocknetem Bison und Wal-Fleisch sowie von Obst und Gemüse ernährt. Büffelfleisch zu essen, könne er sich nicht vorstellen, sagt Julian beim Anblick der imposanten Tiere auf einem Foto, während er in seinen Apfel beißt. Dann machen sich die Jungen an die Fertigung von „Tipis“, indem sie kleine Holzstäbchen kegelförmig in Styroporplatten stecken, die dann oben zusammengebunden werden.
Im Raum nebenan dreht sich alles ums Sonnensystem und den Weltraum. Florian und Anna haben ein Planeten-Mobile gebastelt, in dem die Planeten aus Papier der Größe nach geordnet an Schnüren von einer Holzleiste baumeln.
Es mache Freude, sich während der Projektwoche mit den Kindern in einer anderen Form als der des üblichen Unterrichts zu beschäftigen, sagt Lehrerin Alexandra Henkel. Christopher (8) und Muhammed (9) haben Spaß daran, aus einer Melone, Maschendraht und Kleister den Planeten Saturn zu basteln.
Sportlicher geht es in der Turnhalle zu, wo die Kinder tanzen, zaubern und den Zirkusartisten nacheifern. Bei der Pferdedressur spielen sie bereitwillig Pferd und hüpfen über mit bunten Bändern markierte Stangen. Andere üben Zaubertricks ein oder testen unter Aufsicht von Anke Tena von der Turngemeinschaft Groß-Karben am Barren und an Ringen ihre Geschicklichkeit.