Bad Vilbel. Es sei ein vielfach geäußerter Wunsch der Bevölkerung, dass das Gronauer Stromnetz aus den Händen der EON in Bad Vilbeler Hände kommen möge, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Klaus Minkel. Vor sieben Jahren, als die hiesigen Stadtwerke das Ortsnetz von der OVAG kauften, „war dies leider nicht möglich, weil die Preisforderung der EON viel zu hoch war“, bedauert Minkel.
Inzwischen liege das Kaufering-Urteil vor, das den Kaufpreis auf den Ertragswert begrenzt, erklärt der Stadtwerke-chef. Außerdem führe die Netzentgelt-Regulierung zu einer Begrenzung des Kaufpreises in der Höhe.
Aufgrund der geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen sei nun ein Wertgutachten beauftragt worden, das als Grundlage für den Netzkauf dienen soll. Dazu erklärt Klaus Minkel: „Der Netzkauf wird sicher nicht das große Geschäft, weil zum Beispiel die Eigenkapitalverzinsung bei 4,8 Prozent durch die Regulierungsbehörde begrenzt werde. Wir wollen aber für einen möglichst einheitlichen Service im gesamten Stadtgebiet sorgen. Auch ergeben sich Vorteile bei der Abrechnung, da man künftig auch in Gronau nicht mehr auf getrennte Abrechnungen und Ablesungen angewiesen ist.“
Da in Bad Vilbel die Netzentgelte niedriger als in dem Versorgungsgebiet von EON-Mitte sind, dürfte im Ergebnis der Netzkauf für die Gronauer nicht nachteilig sein, so Minkel. Nach dem Kauf des Mainova-Gasnetzes auf dem Heilsberg und dem Kauf des OVAG-Stromnetzes wäre dann der Gronauer Netzkauf „der letzte Baustein, um zu einem lupenreinen Bad Vilbeler Netz zu gelangen“, präzisierte Minkel. (sam)