Traditionell noch bis zu den Heiligen Drei Königen stehen Weihnachtsbäume in den deutschen Wohnzimmern. Kerzen sorgen für das passende Ambiente. Die Feuerwehr Bad Vilbel gibt Tipps, wie man Wohnungsbrände vermeiden kann. Das gilt noch einmal ganz besonders in der Silvesternacht.
Bad Vilbel. Der Baum verliert langsam seine Nadeln, das Adventsgesteck trocknet aus. Gerade jetzt ist die Gefahr groß, dass aus der weihnachtlichen Atmosphäre eine brandgefährliche Situation entsteht. Denn Adventsgestecke und Tannenbäume mit echten Kerzen sind häufig Verursacher von Wohnungsbränden.
Im schlimmsten Fall sind neben hohen Sachschäden auch Verletzte und Tote die Folgen, warnt die Bad Vilbeler Feuerwehr. Vom ersten Entzünden der Tannennadeln bis zum lichterlohen Brennen des Gestecks oder des Baumes vergehen nur Sekunden. Ein trockenes Gesteck oder eine trockene Tanne verbrennt so schlagartig, dass Löschversuche oft vergeblich bleiben.
Leichtsinn vermeiden
„Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch nicht nur mal kurz in das benachbarte Zimmer gehen. Achtung: Vor dem Verlassen des Raumes immer Kerzen löschen. Besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder oder Haustiere dabei sind. Sie könnten durch Unachtsamkeit einen Brand auslösen oder sich schwer verbrennen“, erläutert Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll.
Niedergebrannte Kerzen müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, damit sie nicht Tannennadeln oder Schleifen in Brand setzen können. „Sehr empfehlenswert sind Sicherheitskerzen, denn die gehen zum Ende hin von selbst aus“, rät Moll.
Ebenso sei ein ausreichender Abstand zu leicht brennbaren Materialien einzuhalten. Kerzen dürfen etwa Gardinen, Dekorationen und Polstermöbeln nicht zu nahe kommen und müssen stabil in den Haltern stehen. Die Unterlage eines Adventsgestecks sollte nicht brennbar und ein Tannenbaumfuß standsicher sein. Ein mit Wasser gefüllter Tannenbaumfuß bringt zusätzliches Gewicht und verzögert die Austrocknung.
Durch Kerzen, die Zugluft ausgesetzt sind, können leicht entflammbare Materialien schnell Feuer fangen. Kerzen nicht auspusten, sondern einen Kerzenlöscher verwenden. Glühende Dochtteilchen können auch noch nach Stunden einen Brand auslösen. Elektrische Lichter sind wesentlich sicherer als echte Kerzen. Beim Kauf sollte immer ein Produkt mit Sicherheits-Prüfzeichen (VDE, GS) gewählt werden.Falls es dann doch passiert: Löschmittel parat halten. Sofern kein Feuerlöscher vorhanden ist, kann ein Wassereimer oder eine Baumwolldecke platziert werden. Den Brand aber nur dann bekämpfen, wenn es noch gefahrlos möglich ist. „Im Brandfall ist immer sofort die Feuerwehr über 112 zu benachrichtigen. Sofern es noch möglich ist, sollten Fenster und Türen geschlossen werden, um die Sauerstoffzufuhr zu stoppen. Türen aber nicht abschließen. Schlüssel für die Feuerwehr bereithalten. In jedem Fall sofort das Gebäude verlassen. Auch die Nachbarn sollten umgehend gewarnt werden“, rät Moll.
Und weiter: „Auch an Silvester sollte immer die Sicherheit gewahrt sein, denn durch falsche Gefahreneinschätzung und unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern ereignen sich viele Unglücksfälle. Oftmals bleibt es nicht nur bei ein paar Narben. Verlorenes Augenlicht, beschädigte Trommelfelle und verbrannte Gesichtspartien sind zu beklagen. Brände, verursacht durch Leichtsinn und mangelnde Sorgfalt beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern, richten Schäden in Millionenhöhe an. Deshalb gilt Vorsicht beim Kauf und bei der Handhabung, damit das neue Jahr auch gut beginnt.“ (zlp)