Im Frühjahr 2015 wird das Eisenbahn-Viadukt an der Homburger Straße wegen der Großbaustelle der drei Kreisel gesperrt. Um die vorgeschriebenen Einsatzzeiten einhalten zu können, weicht deswegen die Feuerwehr auf ein Provisorium aus. Das allerdings erregt jetzt den Unmut einiger Bad Vilbeler Bürger.
Bad Vilbel. Die Drei-Kreisel-Baustelle der Homburger und Kasseler Straße macht gute Fortschritte. Im kommenden Bauabschnitt muss die Durchfahrt voraussichtlich im Frühjahr für den Kraftfahrzeugverkehr unter dem Bahnviadukt komplett gesperrt werden.
„Weil wir als ehrenamtliche Feuerwehrkräfte auch während der Sperrphase zügig zu den Einsatzorten kommen müssen, sorgen wir jetzt schon vor. Aktuell errichtet daher die Kernstadtwehr eine provisorische Leichtbauhalle am Südbahnhof, die für die wenigen Wochen der Sperrung für zwei unserer Einsatzfahrzeuge zum Standort wird“, berichtet Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll.
Ehrenamtliche Arbeit
In der Halle am Berkersheimer Weg werden ein Tanklöschfahrzeug und ein Vorauslöschfahrzeug geparkt. Die Einsatzkräfte werden dort zudem Ausrüstung für ihre Einsätze lagern und sparen sich dann somit den während des Bauabschnitts weiteren Weg zum Standort an der Straße Am Sportfeld. Die Halle wurde vom Feuerwehrverein der Kernstadt mit Hilfe der Stadt erworben und wird nach dem Ende der Bauarbeiten auf den Hauptstützpunkt verlagert. „Ich bin dem Förderverein der Feuerwehr Kernstadt mit dem Vorsitzenden Oliver Thiel für die finanzielle Unterstützung dankbar. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung können wir so sicherstellen, dass auch während der Bauphase Hilfe rund um die Uhr garantiert ist. Zudem danke ich der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung der Kernstadt mit Wehrführer Mario Migdalski, die in ehrenamtlicher Arbeit die Halle errichtet haben. Die Bad Vilbeler können sich glücklich schätzen, solche Mitbürger zu haben, die für sie zur Not buchstäblich durchs Feuer gehen würden“, sagte Stadtbrandinspektor Moll.
Doch kaum haben die Feuerwehrleute begonnen, gab es schon Kritik. So hat die Anrainergemeinschaft der Siesmayerstraße, Goethestraße und Berkersheimer Weg bemängelt, dass sie nicht informiert worden wäre. Außerdem seien große Platanen gefällt worden, um den Bau zu ermöglichen.
„Wir haben nichts dagegen, wenn der Feuerwehr zu einem Ausweichquartier verholfen wird. Aber nicht mit dieser unglaublichen Informationspolitik“, kritisiert Peter W. Hübner als Vertreter der Gemeinschaft. Eine Mitsprachemöglichkeit habe es nicht gegeben. Für Pendler fielen Parkplätze am Südbahnhof weg, sie müssten stärker ins Wohngebiet ausweichen.
Nicht länger als nötig
Zu den gefällten Platanen hat jedoch Stadtsprecher Bastian Zander eine einfache Antwort: „Sie waren zu groß, standen ohnehin auf dem Fäll-Plan. Eigentlich haben sie nie dorthin gehört“, erklärt er. Und eine Fehlplanung an der Kreisel-Baustelle – wie vom Sprecher der Gemeinschaft in den Raum gestellt – schließt er kategorisch aus. Die Sperrung des Viadukts sei von Anfang an geplant gewesen. Und die Halle werde auch nicht länger als benötigt stehen, entgegnet Stadtsprecher Zander einem weiteren Vorwurf der Gemeinschaft. Und Lärm durch Generatoren werde es ebenfalls nicht geben.