Karben. Nach dem überraschenden 1:0-Derbysieg in Karben musste Gruppenliga-Aufsteiger VfB Petterweil jetzt beim 1:2 gegen Titelmitfavorit Merzhausen seine erste Niederlage einstecken.
In der Nachspielzeit wurde es am Petterweiler Sportplatz noch spannend: Der gute Referee Ova (Geisenheim) hatte von der halblinken Position fünf Meter vom Strafraum entfernt auf Freistoß für Hausherren erkannt. Oezguer Genc drehte das Leder mit Windunterstützung direkt vors Tor, doch Merzhausens Keeper Daniel Eick faustete das Leder aus dem Getümmel heraus und rettete seiner Mannschaft den 2:1-Auswärtssieg; direkt danach war Schluss.
Doch wer glaubt, dass dieses Match über die ganze Spielzeit hin spannend war, der irrt sich. In der ersten Halbzeit passierte – abgesehen vom 0:1 durch Merzhausens Kapitän Antonio Castellino nach gut einer halben Stunde – fast gar nichts. Petterweils Trainer Rainer Pausch monierte bereits zur Pause, dass seiner Mannschaft die notwendige Aggressivität im Kampf um den Ball fehle. Und er hatte nach Wiederanpfiff seinen Platz noch nicht gefunden, da ging es gleich so weiter. Petterweils Defensive war geistig noch in der Kabine, Gästestürmer Patrick Hildebrandt hatte rechts zu viel Platz und sein Aufsetzer aus knapp 20 Metern schlug im langen Eck ein (46.). An einem guten Tag hätte VfB-Keeper Dominik Puth den Ball gehalten. Doch auch seinen Vorderleuten fehlte in der Folgezeit das Feuer, um die Partie zu drehen. Umgekehrt ließ Merzhausen jetzt im Sturm einige „Hochkaräter“ liegen. Diese Fahrlässigkeit wäre fast ins Auge gegangen: Zunächst verkürzte der fleißige Gianluca Cam-pagna nach schönem Zuspiel von Besir Obrazhda (90.), dann wäre – wie erwähnt – fast mit dem Schlusspfiff noch der Ausgleich gefallen.
„Das wäre aber auch nicht gerecht gewesen; wir waren zu brav, zu emotionslos“, monierte VfB-Trainer Pausch, bei dem kurzfristig auch noch Maximilian Klatt beruflich absagen musste. Somit fehlte neben dem im Urlaub weilenden Torjäger Kemen die komplette Abwehrreihe. Doch das wollte Pausch nicht als Ausrede gelten lassen; vielmehr verdeutlichte er nochmals das Saisonziel: „Das ist und kann nur der Klassenerhalt sein. Alles andere ist Träumerei.“ (res)